Bonsai Pflege: 3 Fehler, die häufig passieren

0

Fehler in der Bonsai Pflege passieren schnell und auch recht häufig. Dabei sind sie mit etwas Erfahrung durchaus vermeidbar. So kann man die drei häufigsten Fehler vermeiden, damit der Bonsai gesund, schön und kräftig gedeiht.

Bonsai Pflege: Den Bonsai ertrinken oder verdursten lassen

Zuviel Wasser schadet dem Bonsai erheblich. Denn wenn das Gießwasser nicht abfließen kann, verfaulen die Wurzeln. Und wenn diese absterben, stirbt auch der Baum, da er nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden kann. Außerdem macht es ihn anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Auch zu wenig Wasser ist ungesund für die Pflanze. Denn dann verdurstet der Baum und vertrocknet. Kalkhaltiges Wasser sollte unbedingt vermieden werden.

Auch zu viel Salzgehalt im Wasser kann dem Bonsai schaden. Am Wohlsten fühlt sich der Bonsai mit Regenwasser. Wenn man keine Regenwassertonne hat, kann man auch mit abgestandenem Wasser arbeiten. Ist das Leitungswasser am Wohnort sehr kalkhaltig, sollte man dieses besser zuvor entkalken.

So testet man, ob der Bonsai ausreichend mit Wasser versorgt ist:

  • mit dem Finger vorsichtig den Boden betasten
  • ist dieser ganz trocken, braucht der Bonsai Wasser
  • wenn der Boden sich leicht feucht anfühlt, wird kein Wasser benötigt
  • Wenn das Wasser in der leichten Einkerbung steht, muss es unbedingt sofort abgegossen werden, um Staunässe zu vermeiden
Bonsai Pflege: Wasser aus der Regentonne ist besonders gut geeignet zum Gießen.

Bonsai Pflege: Wasser aus der Regentonne ist besonders gut geeignet zum Gießen, denn es ist weniger Kalk-und salzhaltig, als das Wasser aus der Leitung. (#01)

Für Bonsai-Einsteiger, die sich erst an das regelmäßige gießen gewöhnen müssen, eignet sich der Jadebaum. Dieser wird auch Geldbaum genannt und stammt aus Südafrika. Der Jadebaum zählt zu den Sukkulenten und kann – wie Kakteen – Wasser in Blättern und Ästen speichern. Somit verzeiht er auch dem Anfänger, wenn die Bonsai Pflege ein paar Tage vernachlässigt wird.

Staunässe verträgt der Jadebaum allerdings auch nicht. Zu viel zu gießen würde auch der Anfängerpflanze schaden.

Die Pflanze nie in der Nähe eines Heizkörpers platzieren

Zimmer-Bonsai sind nicht winterhart und werden deshalb zumeist in Räumen gehalten. Dennoch benötigen auch sie ein gleichbleibendes Klima. Im Winter verändert sich dieses aber recht stark durch das Beheizen der Räume. Neben einer veränderten Temperatur ist auch die Luftfeuchtigkeit deutlich geringer als im Sommer. Ein Platz direkt in der Nähe oder gar auf dem Heizkörper ist absolut ungünstig.

Für den Zimmer-Bonsai wäre eine Absenkung der Temperatur im Winter ideal. Wenn man einen Raum zur Verfügung hat, indem die Temperatur konstant bei sechs bis acht Grad Celsius liegt, sollte man seinen Bonsai dort überwintern lassen. Dies reduziert den Pflege Aufwand auf ein Minimum, da man nur einmal pro Woche den Wasserbedarf überprüfen muss. Wenn das nicht möglich ist, sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht werden. Der Bonsai sollte möglichst hell stehen und in entsprechender Entfernung zum Heizkörper.

Der Bonsai sollte niemals in direkter Nähe oder gar auf einem Heizkörper platziert werden.

Der Bonsai sollte niemals in direkter Nähe oder gar auf einem Heizkörper platziert werden. (#02)

Bonsai Pflege mit Fehlerpotential: Zu häufiges Beschneiden der Pflanzen!

Ein Bonsai muss nicht täglich gestutzt werden. Gerade Bonsai Neulinge wollen oft zu schnell zu viel. Es ist aber eine Pflanze und diese braucht Zeit zum Wachsen. Alles, was weggeschnitten wurde, muss erst einmal wieder ausgetrieben werden. Das kostet den Baum unheimlich viel Energie und Kraft.

Wenn man es übertreibt, kann dies auch schnell das Todesurteil für ihn bedeuten. Nicht umsonst sind die kleinsten im Handel erhältlichen Bonsai Pflanzen schon einige Jahre alt. Das Alter dieser bereits gestalteten Pflanzen sieht man ihnen aber nicht an. Betreibt man die Bonsai Pflege mit Bedacht, ist das Ergebnis umso erfreulicher.

Im Grunde ist es ausreichend, ein Nachschneiden zwei bis dreimal pro Jahr vorzunehmen. Bevorzugt sollte dies zum Frühlingsanfang und im Spätherbst erfolgen. Auch sollten niemals alle neuen Triebe gleichzeitig entfernt werden. Zu jeder Bonsai Baumart gibt es auch Informationen, wann der geeignete Zeitpunkt für einen Nachschnitt ist. Bevor man sich mit der Bonsai Pflege beschäftigt, sollte man sich ausreichend informieren. Denn es ist ein entspannendes Hobby – was man ein Leben lang betreiben kann.

Bonsai schneiden: Beim Nachschnitt sollten immer nur die jungen Triebe entfernt werden und auch nicht alle gleichzeitig.

Bonsai schneiden: Beim Nachschnitt sollten immer nur die jungen Triebe entfernt werden und auch nicht alle gleichzeitig.(#04)

Outdoor-Bonsai im Zimmer halten: ein häufiger Anfängerfehler

Freilandarten sind einfacher in der Bonsai Pflege als die sogenannten Zimmer-Bonsai. Dabei sind es alles Pflanzen, die in ihren jeweiligen Ursprungsländern draußen leben. Zum Zimmer-Bonsai werden sie in unseren Breitengraden nur, weil unser Klima eine Freilandhaltung nicht zulässt.

Dennoch sollten auch diese im Sommer nach draußen verbracht werden. Denn für die Photosynthese benötigen Pflanzen natürliches Sonnenlicht. Es gibt auch spezielle Pflanzenlampen, die diesen Effekt erzielen. Wieso sollte man also im Sommer zusätzliche Energie verschwenden, wenn man die Sonne gratis bekommt?

Was ist Fotosynthese überhaupt?

  • Pflanzen nehmen Licht über ihre Blätter auf, das liefert ihnen Energie.
  • Über die Wurzeln nehmen sie Wasser und Nährstoffe auf und über die Luft Kohlendioxid.
  • Mit der Energie, die sie aus der Sonne erhalten, wandeln sie die Nährstoffe in Zucker und Stärke um.
  • Dieser Prozess wird als Photosynthese bezeichnet.
  • Die Pflanze gibt dabei Sauerstoff an die Umwelt ab.

Vor dem Kauf sollte also unbedingt geklärt sein, ob es sich um einen Freiland-Bonsai oder einen Zimmer-Bonsai handelt. Der ein oder andere ist schon auf die Nase gefallen, da er selbst nicht richtig informiert war und der Verkäufer der Pflanze ihn ebenfalls nicht richtig informiert hat. Der Standort der gekauften Bonsai Pflanze sollte unbedingt entsprechend gewählt werden. Ein Outdoor-Bonsai gehört nach draußen und ein aus Zimmerpflanzen gezogener Bonsai nach drinnen. Nur im Sommer darf der Zimmerbonsai bei gutem Wetter auch rausgestellt werden.

Ein Outdoor-Bonsai der versehentlich als Zimmerpflanze gehalten wird, geht ein. Oft dauert der Prozess mehrere Monate. Man hegt und pflegt den Bonsai und macht vermeintlich alles richtig. Dabei fällt dem ungeübten Anfänger nicht auf, dass der Bonsai langsam stirbt. Leider ist in den meisten Fällen auch keine Rettung mehr möglich. Der Pflanze fehlt dann schlichtweg die Kraft zur Regeneration. Dabei hat man sich bei der Bonsai Pflege so bemüht

Outdoor-Bonsai sollten nicht im Zimmer gehalten werden, da sie nach einigen Monaten eingehen.

Outdoor-Bonsai sollten nicht im Zimmer gehalten werden, da sie nach einigen Monaten eingehen. (#03)

Fehler bei der Bonsai Pflege vermeiden: Indoor-Bonsai niemals draußen überwintern lassen!

Solche Fehler sind vermeidbar, wenn man weiß, welche Pflanze man gekauft hat und welche Anforderungen diese an die Bonsai Pflege stellt. Ein Indoor-Bonsai darf beispielsweise nie zu niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein. Im Sommer ist es durchaus sinnvoll, die Pflanzen raus zu stellen. Aber sobald die Nächte wieder deutlich kühler werden und die Temperaturen gegen null sinken, sollten die Pflanzen ins Zimmer gebracht werden.

Im Gegensatz zu den Outdoor-Pflanzen müssen die Zimmer-Bonsai im Winter regelmäßig gegossen werden. Wenn man sie etwas kühler unterbringen kann, reicht einmaliges Gießen pro Woche. Hierzu sollte die Temperatur des Zimmers acht Grad nicht überschreiten. Ist der Bonsai im normal beheizten Wohnraum, muss genauso häufig gegossen werden, wie im Sommer. Bei manchen Pflanzenarten kann das ein bis zweimal täglich sein.

Bonsai Pflege: Mit diesen beiden Pflanzen gelingt der Einstieg!

Fehler können immer passieren, selbst erfahrenen Bonsai Liebhabern passieren Missgeschicke. Ist man gut informiert, kann man aber einige Probleme von vornherein vermeiden. Umso mehr Freude und Spaß wird man am neuen Hobby haben. Die Bonsai Pflege ist sehr komplex, deshalb sollten Anfänger mit ein bis zwei Pflanzen starten, die deutlich einfacher in der Haltung sind. Unter den sogenannten Zimmer-Bonsai ist der Geldbaum (Grasula ovata)ein geeigneter Kandidat.

Der Grasula ovata oder auch Geldbaum genannt ist der perfekte Kandidat für den Einstieg in die Bonsai Pflege.

Der Grasula ovata oder auch Geldbaum genannt ist der perfekte Kandidat für den Einstieg in die Bonsai Pflege. (#05)

Die Vorzüge des Geldbaum Bonsai

  • geringer Pflege Aufwand, da man den Bonsai nicht so häufig gießen muss
  • dadurch sind auch Urlaubsreisen problemlos möglich, bei anderen Bonsais benötigt man einen Betreuer für die Pflanzen
  • der Anschaffungspreis ist günstig, da die Pflanze sehr verbreitet ist
  • kann Ganzjährig an einem hellen Platz in der Wohnung gehalten werden
  • ist sehr schnittverträglich, man kann innerhalb von nur 2 Jahren bereits gute Erfolge in der Bonsai Gestaltung erzielen.

Im Outdoor Bereich zeichnet sich die Hainbuche als gute Anfängerpflanze in der Bonsai Pflege aus. Sie ist sehr pflegeleicht und bietet dem Einsteiger gute Möglichkeiten in der Bonsai Gestaltung.

Warum die Hainbuche perfekt ist um in die Outdoor Bonsai Pflege einzusteigen

  • die Hainbuche wächst sehr schnell und treibt zweimal pro Jahr aus
  • so kann man auch Schnittfehler innerhalb eines Jahres korrigieren
  • die Hainbuche lässt sich einfach in die gewünscht Form gestalten
  • sie ist extrem winterhart und kann entsprechend geschützt problemlos überwintert werden
 Die Hainbuche ist eine sehr beliebte Freiland-Bonsai Pflanze.

Die Hainbuche ist eine sehr beliebte Freiland-Bonsai Pflanze.(#06)

Hainbuchen lieben einen ganzjährig sonnigen bis halbschattigen Standort, dabei sollte dieser im Sommer halbschattig sein, da die Blätter sonst verbrennen könnten. Regenwasser hat sich besonders auch bei der Hainbuche als geeignetes Gießwasser bewährt. Ist das Wasser aus der Leitung zu kalkhaltig, kann das zu unschönen braunen Blatträndern führen. Aus der Hainbuche lassen sich im Grunde alle Bonsaigrößen und Stilarten gestalten, außer der streng aufrechten Form.

Hainbuchen benötigen sehr viel Dünger, um zu gedeihen. Ab Beginn des Austriebs bis Ende Juli muss die Hainbuche wöchentlich gedüngt werden, danach bis etwa Anfang September alle zwei Wochen. Die Überwinterung kann ebenfalls draußen erfolgen, da die Hainbuche sehr winterhart ist. Man sollte sie dennoch schützen. Auch Schädlinge können die Hainbuche befallen. Sie ist zwar sonst eine eher gesunde und robuste Pflanze, aber einige Schädlinge können dennoch auftreten und sollten unbedingt behandelt beziehungsweise bekämpft werden.

Diese Schädlinge können die Hainbuche befallen:

  • echter Mehltau
  • Schildläuse ( kommen häufig vor)
  • Milben
  • Wollläuse

Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: _qSPOoKYp -#01: _SakSa -#02: Panupong786-#03: Piboon Suwankosai -#04: GrooTrai-#05: Olga Miltsova -#06: Walter Pall

Lassen Sie eine Antwort hier