Eibe richtig schneiden: So geht’s!

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Eine Eibe richtig schneiden ist kein Hexenwerk. Denn wer wünscht sich nicht eine wunderschöne Hecke für den Garten? Sie sollte schön anzusehen und dicht genug sein, um den Blick aufs Grundstück zu verbergen.

Übersicht

  1. Eibe schneiden: Wann ist die beste Zeit für einen Rückschnitt?
  2. Eibe richtig schneiden: So gelingt es!
  3. Eibe schneiden: Welche Werkzeuge werden verwendet?
  4. Kann man die Eibe in Form schneiden?
  5. Welche Eiben Sorten eignen sich für die perfekte Gartenhecke?
  6. Neben der Eibe gibt es weitere, gern genutzte Heckenpflanzen.
  7. Eibe schneiden: Wie giftig ist die Pflanze?

Eibe schneiden: Wann ist die beste Zeit für einen Rückschnitt?

Mindestens zweimal pro Jahr muss man die Eibe schneiden, um eine schöne, dichte Hecke zu bekommen. Im Spätsommer zwischen August und September und zwischen Mai und Juni ist dafür die beste Zeit. Verpasst man den Zeitpunkt, ist das aber auch nicht schlimm. Prinzipiell kann man die Eibe jederzeit schneiden. Nur Frost und sehr heiße, sonnige Tage vermeidet man besser. Damit die frisch abgeschnittenen Stellen nicht erfrieren oder verbrennen.

Um die Eibe richtig schneiden zu können, bedarf es einer scharfen und sauberen Heckenschere. Nur so können sich die Schnittstellen schnell wieder erholen. Und nicht nur die: wer schon einmal eine Hecke geschnitten hat, weiß wie anstrengend das vor allem für die Arme ist.

Eine schöne und dichte Eiben Hecke erhält man, wenn man die Eibe richtig schneidet.

Eine schöne und dichte Eiben Hecke erhält man, wenn man die Eibe richtig schneidet.(#01)

Eibe richtig schneiden: So gelingt es!

Nicht nur Zeitpunkt und Wetterlage sind wichtig um die Eibe richtig zu schneiden. Auch das Werkzeug und die Art des Schneidens sorgen für einen gesunden Wuchs der Eibe.

So kann man die Eibe richtig schneiden, damit sie dicht und schön hochwächst:

  • die Heckenschere sollte sauber und scharf sein
  • mindestens zweimal pro Jahr erfolgt ein Rückschnitt, zwischen Mai und Juni und zwischen August und September
  • auch andere Zeitpunkte sind machbar, aber zu viel Sonne und Frost vermeiden, damit die frischen Schnittstellen weder verbrennen noch erfrieren.
  • je öfter geschnitten wird, umso kompakter wird die Eibe
  • die Eibe wächst langsam, deshalb benötigt man einige Zeit, bis sie hoch wächst
  • wichtig ist, dass man diese Geduld hat, denn nur mit dem regelmäßigen Rückschnitt wird sie auch kompakt genug
  • die Unterseite wird immer breiter gehalten, als die Oberseite, damit die Hecke genügend Licht für das Wachstum bekommt
Will man die Eibe schneiden, sollte dies nicht bei Sonne oder Frost geschehen, damit sich die Pflanze schnell erholen kann.

Will man die Eibe schneiden, sollte dies nicht bei Sonne oder Frost geschehen, damit sich die Pflanze schnell erholen kann.(#02)

Eibe schneiden: Welche Werkzeuge werden verwendet?

Die Eibe schneidet man am einfachsten und schönsten mit geeignetem Werkzeug. Heckenscheren gibt es in mechanischer und motorisierter Form. Bei den mechanischen Heckenscheren gibt es verschiedene Messerlängen. Die Scheren ähneln einer überdimensionalen Haushaltsschere.

Die motorisierten gibt es mit Stromzufuhr, Akku und benzinbetrieben. Mit ihnen kommt man schneller voran, sie sind allerdings auch deutlich schwerer. Gerade, wenn die Hecke schon hoch gewaschen ist und man über dem Kopf arbeiten muss, eignen sich Geräte leichter Bauweise. Es gibt Geräte die weniger als zwei Kilogramm wiegen, das erleichtert diese Arbeit erheblich.

Wenn man die Eibe richtig schneiden möchte, verwendet man unbedingt eine Heckenschere. Eine Rosenschere oder Gartenschere zu nutzen, ist nicht ratsam. Eine Ausnahme gibt es bei der Gartenschere. Will man einen Formschnitt durchführen, kann man den Feinschliff am Ende mit einer Gartenschere vornehmen, die grobe Schneidearbeit sollte aber auch mit der Heckenschere durchgeführt werden. Für einen Formschnitt ist das Frühjahr am besten geeignet.

Video: Worauf Sie beim Formschnitt achten müssen

Kann man die Eibe in Form schneiden?

Da die Eibenhecke sehr schnittfest ist, kann man ihr auch einen besondern Formschnitt verpassen. Um die Form der Eibe richtig schneiden zu können, geht man allerdings behutsam vor. Sie wächst mit nur zwanzig Zentimetern pro Jahr sehr langsam. Schnittfehler sind über lange Zeit sichtbar, bevor sie wieder raus gewachsen sind und man sich wieder von neuem versuchen kann.

Ist man allerdings mit dem Ergebnis nach dem Eibe schneiden zufrieden, hat das langsame Wachstum große Vorteile. Der Schnitt muss lange Zeit nicht wiederholt werden, da die Form erhalten bleibt. Eiben sind immergrün und sie wachsen relativ kompakt. Das gibt der Eibe die idealen Voraussetzungen für Formschnitte.

Im Pflanzenkübel macht die Eibe ebenfalls eine gute Figur. Auch hier lässt sich die Eibe richtig schön in Form schneiden. Auch hier ist das langsame Wachstum eher von Vorteil, da man die Pflanze seltener umtopfen muss. Eiben sind Tiefwurzler und sollten deshalb einen etwas tieferen Kübel erhalten.

Die beliebtesten Schnittformen sind:

  • Kugel-Form
  • Pyramiden-Form
  • Kubus-Form
Geübte Gärtner können wahre Kunstwerke aus der Eibe schneiden.

Geübte Gärtner können wahre Kunstwerke aus der Eibe schneiden.(#04)

Aber auch ausgefallene Formen sind mit eine wenig Übung möglich. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob man nun lieber Tierfiguren, oder Obst und Gemüse nachbildet, sich einen opulenten Torbogen zurechtschneidet oder eine geometrische Form bevorzugt. Mit dem Formschnitt lässt sich der Garten in ein wahres Figuren-Paradies verwandeln.

Wer allerdings nicht so geschickt ist, oder sich den Formschnitt nicht zutraut, muss sich nicht ärgern. Fertig in Form geschnittene Eiben kann man auch bei einigen Anbieter erhalten. Meist bieten die Händler geometrische Formen, wie Kegel, Quader oder Kugeln an.

Um den Formschnitt selbst zu machen, lohnt es sich meist, zuerst eine Schablone herzustellen und die Eibe mit einer elektrischen Gartenschere zuerst grob in die Form zu schneiden die erreicht werden soll. Danach werden die Details mit einer Schafschere oder Heckenschere herausgearbeitet. Schablonen lassen sich zum Beispiel aus Bambusstäben zusammenbinden. Auch Holzlatten sind eine Möglichkeit.

Da die Eibe sehr langsam wächst, ist Vorsicht beim schneiden geboten. Nichts ist schlimmer als die Eibe drei Jahre in die Höhe zu ziehen, um sie dann in einem Anfall von Übermut zu zerstören. Denn wenn man sich verschneidet, muss man sich das Übel lange Zeit ansehen, bis wieder Eibe drüber gewachsen ist.

Welche Eiben Sorten eignen sich für die perfekte Gartenhecke?

Die europäische Eibe zählt sage und schreibe mehr als zwanzig verschiedene Sorten. Einige dieser Sorten sind bei uns beheimatet. Der Taxus baccata, auch gemeine Eibe oder europäische Eibe genannt, gehört zu den beliebtesten Sorten. Wie alle Eiben verträgt er keine Staunässe. Der Gärtner sollte darauf achten, dass der Boden gut wasserdurchlässig ist. Schwere Lehmböden sind beispielsweise nicht so gut geeignet.

Der Taxus media – auch als japanischer Taxus oder Bechereibe bezeichnet – ist ein besonders hübsches Exemplar. Durch die leuchtend roten Beeren sticht er hervor. Jedoch bekommen nur die weiblichen Pflanzen – Taxus media ‚Hicksii‘ genannt – Beeren. Damit das passiert, muss eine männliche Pflanze (Taxus media ‚Hillii‘) in der Nähe stehen. Nur so kann die weibliche Pflanze bestäubt werden. Um das zu erreichen, setzt der Gärtner zwischen zehn weibliche Pflanzen je eine männliche.

Mit der elektrischen Heckenschere kann man die Eibe schneiden.

Mit der elektrischen Heckenschere kann man die Eibe schneiden.(#03)

Neben der Eibe gibt es weitere, gern genutzte Heckenpflanzen.

Nicht nur die Eibe ist für Hecken geeignet. Es gibt noch weitere beliebte Pflanzen, die gern genutzt werden. Kirschlorbeer ist sehr beliebt, aber auch die Stechpalme und der Schmetterlingsstrauch. Ebenso wie der Taxus media hat auch der Feuerdorn sehr schöne rote Beeren.

Diese Pflanzen werden gern für die Heckenpflanzung genutzt:

  • Eibe: Ist winterhart und immergrün. Durch die hohe Schnittfestigkeit sehr gut geeignet auch für Formschnitte
  • Kirschlorbeer: Immergrüne beliebte Heckenpflanze, die mit bis zu fünfzig Zentimetern pro Jahr sehr schnell wächst, die Hecke wird dadurch auch recht schnell blickdicht
  • Stechpalme: Schnittfest, immergrün und frostfest, mit stacheligen Blättern
  • Schmetterlingsstrauch (auch Schmetterlingsflieder genannt): Wunderschöne Blüten über den gesamten Sommer, winterhart aber nicht zwangsläufig grün. Die Blätter behält der Flieder nur in milden Wintern
  • Feuerdorn: Frostfest und durch die kräftig roten Beeren besonders dekorativ, hat große feste Dornen, immergrün
  • Hartriegel: Facettenreiches Erscheinungsbild, da auch die Äste im Herbst die Farbe wechseln, nur wenige Arten sind immergrün.
Der Taxus media ist eine hübsche kompakte Eiben Zuchtform.

Das Fruchtfleisch der Beeren ist das einzige an der Eibe, das nicht giftig ist. Aber Vorsicht, auch die Kerne sind giftig, wenn sie verzehrt werden.(#05)

Aber worin unterscheiden sie sich von der Eibe und lässt sich die Eibe leichter schneiden?

Die Eibe wird als die edelste unter den Heckenpflanzen bezeichnet. Sie ist europaweit verbreitet und zählt zu den geschützten Pflanzen. Sie wächst sehr kompakt und dient deshalb Vögeln als Nistplatz. Wird sie gut gepflegt und stimmt der Standort kann sie über eintausend Jahre alt werden! Durch ihren blickdichten Wuchs und die leichte Pflege ist sie sehr beliebt unter den Heckenpflanzen. Auch im Winter bleibt der Sichtschutz komplett bestehen.

Die Eibe verträgt auch große Rückschnitte ausgesprochen gut, was ihr einen großen Vorteil gegenüber anderen Heckenpflanzen bietet. Hat man alles richtig gemacht beim Eibe schneiden, bildet sie schnell wieder neue Triebe. Sie wächst zwar nur langsam in die Höhe, verdichtet sich aber rasch wieder. Bei kaum einer anderen Pflanze kann sich der Gärtner so lange an den Formschnitten erfreuen.

Eibe schneiden: Wie giftig ist die Pflanze?

Die Eibe gehört zu den stark giftigen Pflanzen. Sie enthält den Giftstoff Taxin im Stamm, den Nadeln und den Kernen der Früchte. Taxin ist beim Verzehr hochgiftig. Das Fruchtfleisch der Eibe ist essbar und dient Vögeln als Nahrung. Das Schneiden der Eibe ist nicht giftig, allerdings tritt ein Pflanzensaft aus, der reizend ist und Entzündungen auslösen kann.

Man muss deshalb beim Schneiden der Eibe Schutzkleidung tragen. Manchmal lösen sogar die Nadeln allergische Reaktionen im Gesicht aus, vermutlich weil dort die Haut wesentlich empfindlicher ist, als an Händen und Armen.

Sicherheitsmaßnahmen beim Eibe schneiden:

  • Handschuhe sowie langärmelige Kleidung tragen und das Gesicht schützen
  • abgeschnittene Pflanzenteile entsorgen und nicht liegen lassen
  • Entsorgung auf dem Kompost möglich, da die Pflanzensäfte durch Bakterien verschwinden
  • die Schnittreste können auch problemlos verbrannt werden.

Auch Haustiere dürfen keinesfalls Teile der Eibe fressen. Gerade junge Tiere erkunden bevorzugt die Umwelt und kauen alles an. Die Eibe kann zur tödlichen Falle werden. Auch, wenn das wirklich äußerst schade ist. Wer Haustiere hat, macht lieber einen großen Bogen um die wunderschöne Heckenpflanze. Das Risiko ist einfach zu groß.


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