KfW Förderung: Zuschuss zum Eigenheim

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Ein eigenes Heim, mit ausreichend Platz für die Familie, das ist der Traum vieler Menschen, die in Deutschland leben. Doch oftmals schlägt der teure Immobilienmarkt dem Vorhaben ein Schnippchen. Allerdings gibt es Möglichkeiten, staatliche Förderungen zu nutzen, um die Eigenkapitalquote beim Hauskauf oder Hausbau signifikant zu erhöhen.

Viele dieser Förderungen bekommen Sie über die staatliche KfW Bank. Die KfW ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau und vergibt nicht nur für den Hausbau viele günstige Kredite und Förderungen. Sie ist das Instrument des Staates, um gewünschte Maßnahmen per Subventionen in der Bevölkerung umzusetzen. Beim Hausbau stehen vor allem die Pläne der Bundesregierung zur Einsparung von Energie im Vordergrund. Aber auch für den altersgerechten Umbau gibt es KfW-Förderung beim Hausbau.

Wer bestimmte Kriterien mit seiner Immobilie erfüllt, der kann die unterschiedlichen staatlichen Zuschüsse nutzen. So wird ein Anreiz geschaffen, möglichst umweltfreundlich und nachhaltig zu bauen oder zu sanieren.

Geänderte KfW-Förderung ab 2020

Hinweis: Mit Beginn des Jahres 2020 stellt die KfW-Bank einige Förderprogramme um. Betroffen sind die Programme mit den Nummern:

  • KfW 151
  • KfW 152
  • KfW 153
  • KfW 167
  • KfW 430

Dabei erhöhen sich zum Teil die Fördersummen, die Tilgungszuschüsse und die Investitionssummen oder es ändern sich die Förderbedingungen. Die Änderungen gelten ab dem 1.1.2020 oder ab dem 24.1.2020. In allen nachfolgenden Tabellen sind bereits die geänderten KfW-Förderungen berücksichtigt. Auf Änderungen bei den Förderbedingungen weisen wir Sie gesondert hin.

Die KfW ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau und vergibt nicht nur für den Hausbau viele günstige Kredite und Förderungen.  (Foto: Shutterstock- DesignRage _)

Die KfW ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau und vergibt nicht nur für den Hausbau viele günstige Kredite und Förderungen. (Foto: Shutterstock- DesignRage _)

 

Wie funktioniert der KfW-Zuschuss?

Die KfW-Förderung bekommen Sie in zwei Varianten, je nach Förderprogramm.

  • Der Tilgungszuschuss ist an einen KfW-Kredit gebunden. Bei Erfüllung der Kriterien wird die Fördersumme von ihrer Restschuld abgezogen. Damit verringern sich die Zinsen und ihre Tilgungsquote verbessert sich.
  • Der Direktzuschuss wird auf Ihr Konto überwiesen, damit Sie davon Ihre Rechnungen bezahlen können.

Folgende KfW-Förderprogramme mit Direktzuschuss gibt es derzeit:

Programmnummer Inhalt Maximale Fördersumme
KfW 424 Baukindergeld 1.200 € / Kind und Jahr, 10 Jahre
KfW 430 Sanierung zum KfW-Effizienzhaus auch für Einzelmaßnahmen, Kauf von saniertem Wohnraum Neu ab 2020! Bis zu 48.000 € / Wohneinheit je nach Effizienzhausstufe
KfW 431 Energieeffizient bauen: Kosten für Baubegleitung durch Experten. Nur in Verbindung mit den Förderprodukten 151/152, 430 oder 153 50 % der Kosten max. 4.000 € / Wohneinheit
KfW 455-B Altersgerechter Umbau und Kauf von umgebautem Wohnraum: Maßnahmen zur Barriere Reduzierung 6.250 € / Wohneinheit
KfW 455-E Einbruchsschutz 1.600 € /Wohneinheit

Wissenswert ist, dass das Förderprogramm 424 „Baukindergeld“ zum 31.12.2020 ausläuft. Kaufverträge müssen bis zu diesem Datum unterzeichnet sein. Da sich ein Einzug allerdings auch verzögern kann, ist die Antragstellung noch bis 2023 möglich, vorausgesetzt der Kaufvertrag wurde fristgerecht geschlossen.

Achtung: Um den Direktzuschuss zu erhalten, dürfen Sie mit Umbaumaßnahmen zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht begonnen haben.

Ein eigenes Heim, mit ausreichend Platz für die Familie, das ist der Traum vieler Menschen, die in Deutschland leben.  ( Foto: Shutterstock-Andy Dean Photography  )

Ein eigenes Heim, mit ausreichend Platz für die Familie, das ist der Traum vieler Menschen, die in Deutschland leben. ( Foto: Shutterstock-Andy Dean Photography )

 

KfW-Förderprogramme als Tilgungszuschuss

Wenn Sie ein Haus kaufen oder neu bauen, dann können Sie dafür einen speziellen KfW-Kredit beantragen, der einen Tilgungszuschuss beinhaltet. Setzen Sie die geplanten Maßnahmen erfolgreich um und werden diese nach Abschluss von einem Gutachter bestätigt, reduziert die KfW-Bank Ihre Restschuld.

Folgende KfW-Programme enthalten einen Tilgungszuschuss:

  • KfW 151
  • KfW 152
  • KfW 153
KfW-Programm Zweck Kreditbedingungen Zuschuss
KfW 151 Sanierung von Bestandsimmobilien zum KfW-Effizienzhaus, Für KfW-Effizienzhäuser 55, 70, 85, 100, 125 und Denkmal Neu ab 2020! Förderkredit bis zu 120.000 Euro für die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus, z. B. mit
-0,75% effektivem Jahreszins
Neu ab 2020! Tilgungszuschuss bis zu

48.000 € pro Wohneinheit abhängig von der Effizienzstufe der Immobilie

KfW 152 Sanierung mit energetischen Einzelmaßnahmen, die keinen Energieeffizenzhausstandard anstreben. Förderkredit bis zu 50.000 Euro für Einzel­maßnahmen, z. B. mit -0,05% effektivem Jahreszins Neu ab 2020! Bis zu 10.000 €
KfW 153
  • Energieeffizienz: Kauf eines energieeffizienten Neubaus, Energieeffizient bauen, Für KfW-Effizienzhäuser 40, 40 Plus und 55
  • Neu ab 2020! Häuser mit geplanter Ölheizung werden nicht mehr gefördert.
Förderkredit ab 0,75% effektivem Jahreszins

Mit bis zu 100.000 Euro Darlehen je Wohnung

Tilgungszuschuss

15.000 € je Wohneinheit

Zusätzlich zu den Förderprogrammen mit Tilgungszuschuss vergibt die KfW-Bank auch günstige Kredite für einzelne energetische Maßnahmen, die keine zusätzlichen Fördergelder enthalten. Diese eignen sich gut, um Förderkredite mit Tilgungszuschuss oder eine BAFA-Förderung (Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Außenkontrolle) zu ergänzen.

Programmnummer Zweck Kredit
167 Energieeffizient Sanieren: Ergänzungs­kredit
Für alle, die ihre Heizungsanlage in Wohn­gebäuden auf erneuer­bare Energien umstellen
Förderkredit bis zu 50.000 € je Wohneinheit mit 0,78 % effektivem Jahreszins und 2 tilgungsfreien Jahren.
270 Förderung von:

  • Photovoltaikanlangen
  • Wasserkraftanlagen
  • Windkraftanlagen
  • KWK-Anlagen
  • Biogasanlagen
  • Stromspeicheranlagen/Batteriespeicher
  • Wärme-/Kältenetze, Wärme-/Kältespeicher
Förderkredit bis zu 50 Mio. € ab 1,03% effektivem Jahreszins

Video: KfW 2020 die neuen Konditionen für Antrag 153

KfW-Förderprogramme: Unterscheidung in Neubauten und Bestandsbauten

Die KfW unterscheidet bei den einzelnen KfW-Förderprogrammen nach Neubauten oder Bestandsbauten. Folgende Stufen der KfW-Effizienzhäuser werden mit diesen KfW-Förderprogrammen gefördert:

KfW-Effizienzhaus Standard KfW-Förderprogramm für Neubauten KfW-Förderprogramme für Bestandsbauten
40 Plus 153
40 153
55 153 151/430
70 151/430
85 151/430
100 151/430
115 151/430
Denkmal 151/430

Die Höhe der Fördergelder der KfW-Förderprogramme wird über die Einordnung Ihrer Immobilie in eine bestimmte KfW-Effizienzhaustufe bestimmt. Dabei steigt die Fördersumme prozentual an, je besser die Einstufung der Immobilie ist.

Das bedeutet die Kennziffer des KfW-Effizienzhauses

Je niedriger die Kennziffer des Effizienzhauses ist, desto besser ist der energetische Standard der Immobilie. Ein KfW-40 Effizienzhaus wird demnach höher bewertet, als ein KfW-55 Effizienzhaus und erhält demnach bessere Konditionen bei der Förderung.

Ausgegangen wird von der gesetzlich vorgeschriebenen Obergrenze an Energiebedarf einer Immobile im Neubau, die in der EnEV verankert ist. Die Kennziffer gibt an, wieviel Prozent Energie dieser Vorgaben das Haus tatsächlich benötigt. Ein KfW-Effizienzhaus 80 hat daher nur 80 % des zugelassenen Energiebedarfs.

Es werden nur KfW-Effizienzhäuser mit einem hohen Einsparungsfaktor an Energie mit dem KfW-Förderkredit 153 gefördert. 100.000 Euro Darlehen, können Sie pro Wohneinheit beantragen. ( Foto: Shutterstock-Franck Boston _)

Es werden nur KfW-Effizienzhäuser mit einem hohen Einsparungsfaktor an Energie mit dem KfW-Förderkredit 153 gefördert. 100.000 Euro Darlehen, können Sie pro Wohneinheit beantragen. ( Foto: Shutterstock-Franck Boston _)

 

KfW-Förderungen für Neubauten

Bei einem Neubau gelten strenge Regeln. Es werden nur KfW-Effizienzhäuser mit einem hohen Einsparungsfaktor an Energie mit dem KfW-Förderkredit 153 gefördert. 100.000 Euro Darlehen, können Sie pro Wohneinheit beantragen. Der Clou ist der Tilgungszuschuss. Wenn Sie mit einem Gutachter die Umsetzung der energetischen Maßnahmen nach der Fertigstellung des Baus nachweisen und das Haus für die entsprechende Energieeffizienzstufe zertifiziert wurde, dann erhalten

Sie von der KfW-Bank einen Tilgungszuschuss. Die Restschuld verringert sich um diese KfW-Förderung. Eine Barauszahlung oder Überweisung der Förderung ist nicht möglich.

Die folgende Tabelle gibt die Höhe des Tilgungszuschusses des KfW-Programms 153 nach Effizienzstandard für Neubauten wieder:

KfW-Effizienzstufe Tilgungszuschuss Programm 153
KfW-Effizienzhaus 40 Plus 15 % der Darlehenssumme aber max. 15.000 Euro pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 40 10 % der Darlehenssumme aber max. 10.000 Euro pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 55 5 % der Darlehenssumme aber max. 5.000 Euro pro Wohneinheit

KfW-Effizienzhaus 40 & KfW-Effizienzhaus 40 Plus

Das KfW Effizienzhaus 40 und 40 Plus ist der derzeit höchste förderfähige Standard, den man beim Neubau erreichen kann. Nicht zu verwechseln ist es mit dem alten KfW-40 Haus, welches 40 kWh Wärmebedarf pro Quadratmeter hatte. Das KfW-40 und 40 Plus Effizienzhaus liegt mit 30 kWh weit darunter. Die Zahl 40 bedeutet, dass es nur 40 Prozent der gesetzlich erlaubten Obergrenze an Energiebedarf hat. Es spart also 60 Prozent Energie ein.

Das wird zum Beispiel durch Maßnahmen wie eine exzellente Dämmung von Dach und Boden erreicht, durch eine dreifach Wärmeschutzverglasung und eine wärmebrückenoptimierte Bauweise. Auch die Heizungsanlage spielt eine große Rolle. Erdwärmepumpen mit angeschlossenen Solarthermiekollektoren besitzen einen sehr guten Energiewert.

Das KfW-Effizienzhaus 40 Plus hat den gleichen Energiebedarf, weist aber zusätzliche technische Ausstattungsmerkmale auf:

  • Eine Anlage auf dem Grundstück, die Strom erzeugt, zum Beispiel eine Photovoltaikanlage
  • Einen Batteriespeicher
  • Eine Lüftungsanlage, die mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet ist
  • Eine technische Einrichtung zur Visualisierung von Stromerzeugung und Stromverbrauch

Das KfW-Effizienzhaus 55

Diese Effizienzstufe ist zum einen die niedrigste Stufe, die eine KfW-Förderung als Neubau erhält, zum anderen die höchste Stufe, die bei einer Sanierung erreicht werden kann.

Das KfW-Effizienzhaus 55 benötigt nur 55% des Energiebedarfs, der laut EnEV zulässig ist. Diesen Wert können Sie zum Beispiel mit folgenden Maßnahmen beim Bau erreichen:

  • Eine Heizungslage, die mit erneuerbarer Energie arbeitet, wie eine Holzpellet-Heizung oder eine Biomasseheizung oder eine Wärmepumpe.
  • Eine Solarthermieanlage, um das Trinkwasser zu erwärmen
  • Gute Dämmung der Fassade, das bedeutet mindestens 18 cm Außenwanddämmung und 24 cm Dachdämmung.
  • Dreifachverglaste Fenster mit Spezialrahmen

Aufhängen ohne zu bohren: KfW-Effizienzhäuser zeichnet die Vakuumdämmung in den Außenwänden aus. Bohrt man hinein, ist das Vakuum futsch; dann werden auch die Wärmeemissionswerte nicht mehr eingehalten. Verhindern Sie solche Patzer, indem Sie Ihre Zimmerdekorationen und Regale ohne Schrauben, Dübel und Nägel aufhängen. Wir haben Ihnen da mal was vorbereitet:

Der Klebehaken eignet sich nicht nur an der Decke für Lampen, sondern auch an Wänden. Sollte Ihnen der mitgelieferte Haken optisch nicht zusagen, empfehlen wir Ihnen gerne auch den äußerst vielseitigen „Bad Kleber“, welcher auch beim Klebehaken mitgeliefert wird. Die Einsatzmöglichkeiten des Bad Klebers sind so vielseitig, dass man damit sogar High Heels reparieren kann.

Das KfW-Effizienzhaus 70 und 85

Um einen Bestandsbau schnell auf einen höheren KfW-Effizienzhausstandard zu heben, sind oftmals nur der Austausch der Heizanlage, eine Dämmung der Fassade und neue Fenster notwendig. Alleine eine modere Heizanlage kann bis zu 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs einer Immobilie ausmachen.

Für ein KfW-Effizienzhaus 70 bzw. 85 müssen Sie beispielsweise folgende Sanierungen durchführen:

  • Einbau einer Gas-Brennwertheizung mit einer angeschlossenen Solarthermieanlage
  • Dämmung der Fassade mit 14 cm
  • Dämmung des Daches mit 20 cm
  • Doppelverglaste Fenster

Zusätzlich können Sie den Effizienzstandard durch Haustechnik wie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung oder eine Solarthermieanlage zur Trinkwassererwärmung steigern.

Gut zu wissen: Das KfW-Effizienzhaus 70 stellt heute für Neubauten den Standard dar.

Das KfW-Effizienzhaus 100 und 115

Diese Immobilien entsprechen im Grunde den erlaubten Obergrenzen, die in der EnEV verankert sind. Eine solche Einstufung zu erhalten ist mit wenigen Maßnahmen oftmals problemlos möglich. Sie können eine moderne Heizungsanlage einbauen oder die Dämmung verbessern. Ja nach Ausgangslage Ihrer Immobilie kann das schon ausreichen.

KfW-Förderungen für Bestandsbauten

Wenn Sie bereits ein Haus besitzen oder einen Bestandsbau kaufen möchten, der noch nicht den neuen Anforderungen der EnEV entspricht, dann lohnt sich eine Sanierung zum Zwecke der energetischen Optimierung der Immobilie ab 2020 sehr. Je höher der Effizienzstandard ist, desto geringer sind die laufenden Kosten im Unterhalt. Außerdem erfährt die Immobilie eine immense Wertsteigerung, da Energiekosten in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden.

Wenn Sie sich für eine Sanierung entscheiden, die einen bestimmten Energiestandard anstrebt, dann können Sie das KfW-Förderprogramm 151 für einen zinsgünstigen Kredit mit einem Tilgungszuschuss in Anspruch nehmen. Der maximale Darlehensbetrag ist hier in 2020 gestiegen und liegt nun bei 120.000 Euro.

Wie beim Förderprogramm für Neubauten ist die Höhe des Zuschusses von der erreichten Effizienzhausstufe abhängig:

KfW-Effizienzstufe Tilgungszuschuss Programm 151
KfW-Effizienzhaus 55 40 % der Darlehenssumme aber max. 48.000 Euro pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 70 35 % der Darlehenssumme aber max. 42.000 Euro pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 85 30 % der Darlehenssumme aber max. 36.000 Euro pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 100 27,5 % der Darlehenssumme aber max. 33.000 Euro pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 115 und KfW-Effizienzhaus Denkmal 25 % der Darlehenssumme aber max. 30.000 Euro pro Wohneinheit

Als Privatperson, können Sie alternativ auch das KfW-Förderprogramm 430 wählen, das einen Direktzuschuss beinhaltet. Bis zu maximal 120.000 € Investitionssumme werden hier prozentual je nach Effizienzhausstandard vom Staat dazugegeben:

KfW-Effizienzstufe Investitionskostenzuschuss pro Wohneinheit Programm 430
KfW-Effizienzhaus 55 40 % der Investitionskosten von max. 120.000 € bis zu 48.000 Euro Zuschuss
KfW-Effizienzhaus 70 35 % der Investitionskosten von max. 120.000 € bis zu 42.000 Euro Zuschuss
KfW-Effizienzhaus 85 30 % der Investitionskosten von max. 120.000 € bis zu 36.000 Euro Zuschuss
KfW-Effizienzhaus 100 27,5 % der Investitionskosten von max. 120.000 € bis zu 33.000 Euro Zuschuss
KfW-Effizienzhaus 115 oder KfW-Effizienzhaus Denkmal 25 % der Investitionskosten von max. 120.000 € bis zu 30.000 Euro Zuschuss

KfW-Denkmal

Eine Sonderstellung nehmen denkmalgeschützte Häuser bei den KfW-Förderungen ein. Bei diesen Immobilien ist es nicht immer möglich vollumfängliche Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Beispielsweise können geschützte Fassaden nicht beliebig gedämmt werden oder Fenster müssen in einer bestimmten Optik erhalten bleiben. Die KfW-Bank hat deshalb für denkmalgeschützte Immobilen vereinfachte Voraussetzungen zur Förderfähigkeit. Wenn Sie ein denkmalgeschütztes Gebäude energetisch sanieren möchten, dann sollten Sie deshalb einen speziellen Energieberater für Denkmäler beauftragen. Auch dieser kann über das KfW-Förderprogramm 431 gefördert werden.

KfW-Förderung für Einzelmaßnahmen

Nicht immer ist das Ziel einer Sanierung eine bestimmte Effizienzhausstufe zu erreichen. Manchmal möchte man einfach nur die Heizungsanlage erneuern, die Fenster und Türen modernisieren oder eine bessere Wärmedämmung erzielen. In diesen Fällen handelt es sich um sogenannte Einzelmaßnahmen, für die es die KfW-Förderprogramme 152 und 430 gibt.

Beim Programm 152 erhalten Sie einen Kredit von maximal 50.000 Euro und einen Tilgungszuschuss von 12,5% der Kreditsumme. Das Programm 430 stellt für Einzelmaßnahmen 20 % von maximal 50.000 € Investitionskosten als Förderung zur Verfügung.

Video: Welche Förderung für Dämmung, Fenster & Dach? | Energieheld-Whiteboard

KfW-Förderung: Diese Vorgaben müssen Sie einhalten

Damit Sie Fördermittel aus einem KfW-Programm erhalten, müssen die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen bestimmten Mindestanforderungen entsprechen. Je nach Maßnahme, sind das ganz unterschiedliche technische Gegebenheiten. Bei Dämmungen und Fenstern ist das zum Beispiel der U-Wert und bei Heizungen werden nur noch bestimmte Techniken gefördert.

Vorgaben für Fenster

Moderne Fenster einzubauen ist eine der wirksamsten Maßnahme um Energie einzusparen. Bis zu 20 Prozent der Raumwärme können mit alten, schlecht gedämmten Fenstern, verloren gehen. Im Sommer führen schlechte Fenster dazu, dass sich Räume überproportional stark aufheizen. Das kann den Einsatz von zusätzlichen Energieverbrauchern wie einer Klimaanlage nötig machen.

Neue Fenster mit einer doppel- oder dreifach-Wärmeschutzverglasung sparen im Winter also Heizkosten und im Sommer Strom.

Da es schwierig ist, im Gesamtkonzept die richtige Wahl zu treffen, müssen Sie bei einer Sanierung der Fenster zwingend einen Energieexperten hinzuziehen. Zusätzlich müssen, je nach Fensterumbau, bestimmte U-Werte eingehalten werden:

Erneuerung von Fenstern und Fenstertüren Maximaler U-Wert in W/(m²·K)
Fenster, Balkon- und Terrassentüren mit Mehrscheibenisolierverglasung 0,95
Barrierearme oder einbruchhemmende Fenster, Balkon- und Terrassentüren 1,1
Ertüchtigung von Fenstern und Kastenfenstern sowie Fenster mit Sonderverglasung 1,34
Dachflächenfenster 1,0
Austausch von Fenstern an Baudenkmalen oder erhaltenswerter Bausubstanz 1,4, bei echten glasteilenden Sprossen: 1,6
Ertüchtigung von Fenstern an Baudenkmalen oder erhaltenswerter Bausubstanz 1,6

Vorgaben für Fassadendämmung

Die Dämmung der Außenfassade trägt ebenfalls wesentlich dazu bei, den Energiebedarf der Immobile zu senken. Genau wie bei den Fenstern führt das während der Heizperiode zu geringerem Energieverbrauch und in den Sommermonaten profitieren Sie von einem kühlen Gebäude. Auch hier müssen Sie bestimmte U-Werte einhalten, um eine KfW-Förderung zu bekommen:

Wärmedämmung von Wänden Maximaler U-Wert in W/(m²·K)
Außenwand 0,20
Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk Wärmeleitfähigkeit λ ≤ 0,035 W/(m·K)
Außenwände von Baudenkmalen und erhaltenswerter Bausubstanz 0,45
Wandflächen gegen unbeheizte Räume 0,25
Wandflächen gegen Erdreich 0,252
Wärmedämmung von Dachflächen Maximaler U-Wert in W/(m²·K)
Schrägdächer und dazugehörige Kehlbalkenlagen 0,14
Dachflächen von Gauben und Gaubenwangen 0,20
Flachdächer 0,14
Alternativ bei Baudenkmalen und erhaltenswerter Bausubstanz höchstmögliche Dämmschichtdicke Wärmeleitfähigkeit λ ≤ 0,040 W/(m·K)
Wärmedämmung von Geschossdecken Maximaler U-Wert in W/(m²·K)
Oberste Geschossdecken zu nicht ausgebauten Dachräumen 0,14
Kellerdecken, Decken zu unbeheizten Räumen 0,25
Geschossdecken nach unten gegen Außenluft 0,20
Geschossdecken Bodenflächen gegen Erdreich 0,25

Auch die Außentüren können zu einem Wärmeverlust beitragen. Ein Austausch wird deshalb von der KfW gefördert. Bei der Wärmedämmung von Außentüren beheizter Räume muss der maximale U-Wert 1,3 W/(m²·K) sein.

Wichtig: Alle Werte müssen durch eine Fachfirma bestätigt werden, damit eine Förderung beantragt werden kann.

Vorgaben für die Heizung

Grundsätzlich können Sie nur Förderungen für die Optimierung von Heizungsanlagen erhalten, die älter als zwei Jahre sind.

Möchten Sie ein Gebäude erstmals an eine Nah- oder Fernwärmequelle anschließen, Umwälzpumpen erstmalig einbauen oder vorhandene ersetzen, dann ist ein hydraulischer Abgleich durchzuführen. Diesen weisen Sie mit einem bestimmten Formular des Forums für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik nach. Hierfür sind ein Fachplaner oder Fachbetrieb notwendig. Das Formular müssen Sie dabei nicht der Antragsstellung beilegen, sondern lediglich in den eigenen Unterlagen aufbewahren.

Wichtige Änderungen ab 2020 bei der Förderung von Heizungsanlagen

  • Seit 2020 werden folgende Maßnahmen bei der Optimierung von Heizungsanlagen über die KfW-Förderprogramme 152 und 430 nicht mehr gefördert:
    • Öl-Brennwertheizungen als Einzelmaßnahme
    • Gas-Brennwertheizungen als Einzelmaßnahme
    • Ergänzende Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien als Einzelmaßnahme
    • Heizungspaket/Lüftungspaket als Maßnahmenpaket
  • Neu ist ab 2020, dass beim Kredit 151 und dem Zuschuss 430 Heizungsanlagen, die auf Öl basieren, nicht mehr gefördert werden und deshalb auch nicht bei den förderfähigen Kosten berücksichtigt werden können. Sie dürfen aber weiterhin zur Berechnung des Effizienzhausstandards hinzugezogen werden.
  • Kombinierte Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien und Öl werden durch den Ergänzungskredit 167 nicht mehr gefördert.
  • Wenn Sie einen BAFA -Zuschuss erhalten, können Sie allerdings mit dem KfW-Ergänzungskredit 167 nach wie vor Förderungen erhalten für:
    • Solarthermie-Anlagen
    • Biomasse-Anlagen (Pellet & Holzvergaser)
    • Wärmepumpen
    • Gas-Brennwertheizungen (in Kombination mit einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien)
  • Möchten Sie einen Förderkredit 153 der KfW-Bank beantragen, dürfen Sie seit 2020 keine Ölheizung in das Gebäude mehr einbauen.

Video: Was ist die KfW Förderbank? (Erklärung)

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie einen Förderantrag stellen

Je nachdem, ob Sie sanieren, kaufen oder neu bauen möchten, ist eine bestimmte Reihenfolge bei der Beantragungen zu beachten:

  • Förderungen bei einer Sanierung müssen Sie zwingend beantragen, bevor Sie mit der Sanierungsmaßnahme begonnen haben.
  • Wenn Sie Förderungen für eine bereits umgebaute Immobilie beantragen möchten, geht dies nur bei einem Kauf. Dafür müssen aber alle durchgeführten Maßnahmen nachvollziehbar sein. Lassen Sie daher diese Details alle im Kaufvertrag vermerken.
  • Beim Kauf eines Neubaus darf mit der Umsetzung der Maßnahmen ebenfalls nicht begonnen worden sein, bevor eine Förderung beantragt wurde. Auch hier muss aus dem Kaufvertrag hervorgehen, welche geplanten Maßnahmen am Bau der Energieeffizienz oder des altersgerechten Wohnens dienen.

Unser Tipp: Das alles kann für den Laien schnell kompliziert werden. Damit bei einem Förderantrag nichts schief geht, sollten Sie diese immer zusammen mit einem Energieberater bei der KfW-Bank stellen. Auch die Formulierungen im Kaufvertrag sollten Sie fachlich absegnen lassen, damit Sie von der KfW-Bank anerkannt werden.

Fazit

Im Hinblick auf immer weiter steigende Energiekosten und zum Wohle unserer Umwelt, ist es sinnvoll jetzt auf den eigenen Energieverbrauch zu schauen. Nahezu ein Drittel aller CO2-Emissionen und erschreckende 40 Prozent des gesamten Verbrauchs an Rohstoffen und Energie ist den Immobilien zuzuschreiben. Nachhaltige Gebäude zu schaffen ist also einer der wichtigsten Bestrebungen unserer modernen Gesellschaft, um langfristig unser Klima zu schützen.

Die Bundesregierung verfolgt zwei Wege, um dieses Ziel zu erreichen: Erstens werden Energie- und Rohstoffverschwender wie Ölheizungen sukzessive verboten und zweitens werden moderne Techniken gefördert. Es macht also Sinn heute schon auf sinnvolle Maßnahmen, wie eine exzellente Dämmung oder den Einsatz von Heizungsanlagen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, zu setzen.

Bei jedem Neukauf und jeder anstehenden Sanierung sollten Sei sich die Frage stellen, wie wird der Standard in 10 Jahren sein, welche Technik sollte ich heute einbauen, um dann noch eine zeitgemäße Immobilie zu besitzen.

Durch die KfW-Förderungen werden auch einfach Maßnahmen, um Energie einzusparen für Privatpersonen bezahlbar. Eine Dämmung der Fassade, ein Austausch der Fenster und eine Erneuerung der Heizungsanlage stellen dabei die zentralen Komponenten der Planung dar.

Verfügt Ihre Immobilie bereits über eine gute Ausstattung, können Sie mit weiterer Technik den Energiebedarf noch optimieren. Hier können Sie bei Ihren Haushaltsgeräten ansetzen. Moderne A++ Geräte verbrauchen oftmals die Hälfte an Energie und Ressourcen, wie die alten Bestandsgeräte. In Verbindung mit einem Smart-Home und eigenen Energieproduzenten wie einer Solaranlage auf dem Dach, ist dann auch eine intelligente Steuerung des Energieverbrauchs möglich.

2 Kommentare

  1. Anna-Marie am

    Ich habe ein Haus geerbt und möchte die Zuschüsse in Anspruch nehmen die es durch die KfW für Sanierung in Altbauten gibt.

    Hat Jemand Erfahrung damit? Wie gehe ich das Ganze an?

    Ratschläge und Tipps werden gerne gerne genommen.-:)

  2. Hallo Anne Marie

    Wenn du einen Antrag stellen möchtest und dabei angibst, dass es sich um eine Sanierung eines Hauses handelt, dann bekommst du den für dich richtigen Antrag zugeschickt.

    Wichtige Infos kannst du auch im Netz nachlesen. Klar erfordert ein bisschen Geduld aber es lohnt sich.
    Heizungsbauer zu kontaktieren ist sicher auch von Vorteil..

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