Affenbrotbaum: Vom Aussterben bedroht

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Er gilt in Afrika als echter Lebensbaum und ist ein Hingucker in der Savanne: Der Affenbrotbaum. Warum er in seiner Heimat bedroht ist und wie man kleine Affenbrotbäume in der eigenen Wohnung halten kann, das stellen wir hier und heute vor.

Affenbrotbaum: Warum ist er in seiner Existenz bedroht?

Infografik zum Affenbrotbaum: Auf dieser Karte Afrikas sind die Staaten des Verbreitungsgebiets des Affenbrotbaums, des "Baobab" sichtbar. (#1)

Infografik zum Affenbrotbaum: Auf dieser Karte Afrikas sind die Staaten des Verbreitungsgebiets des Affenbrotbaums, des „Baobab“ sichtbar. (#1)

In den vergangenen Jahren starben einige der größten und ältesten Exemplare dieser Gattung. Deren Alter wurde auf 1000 bis 2500 Jahre geschätzt und über die genauen Gründe rätselt man noch. Klar scheint: Der Klimawandel und eine zunehmende Trockenheit tragen wohl ihren Teil dazu bei.

Der Affenbrotbaum ist afrikanischer Herkunft und besonders in Ländern des südlichen Afrika wie Botsuana, Namibia, Südafrika, Sambia oder Simbabwe verbreitet. Die mächtigen Pflanzen vertrocknen von innen und fallen irgendwann um. Es gibt aber durchaus Hoffnung, dass dieses Phänomen regional begrenzt bleibt. Dazu Stephan Woodborne von der Nationalen Forschungsstiftung in Südafrika laut Weather Channel: „Wir vermuten, dass die Klimazone, in der sie existieren, sich verschiebt, und rechnen daher nicht mit einem weitreichenden Aussterben der Affenbrotbäume.“

Klimazonen verschieben sich

Der als Afrikanischer Baobab bekannte Affenbrotbaum sucht sich also aufgrund der Klimaerwärmung wohl eine andere Klimazone aus. Trotzdem hat das Verschwinden Konsequenzen für die Tierwelt: Denn diese mächtigen Bäume (bis zu 20 Meter hoch, dicker Stamm) speichern je Baum bis zu 140.000 Liter Wasser, das sie in der Regenzeit aufsaugen. Damit sind sie in Trockenzeiten für Elefanten eine wichtige Feuchtigkeitsquelle. Fällt diese weg, könnten also auch große Wildtiere bedroht sein.

Video: Schutzgebiet für Affenbrotbäume

Steckbrief Affenbrotbaum:

  • Verbreitungsgebiet: Afrika, Madagaskar, Australien
  • Landschaft: meist in der Trockensavanne bis 1500 Meter Höhe
  • Höhe der Pflanzen: 5 bis 20 Meter
  • Alter bis zu 2000 Jahre
  • Blüte im ganzen Jahr möglich
  • Holz: weich
  • Blätter: oval, helle bis dunkle Grüntöne mit gummiartiger Konsistenz

Affenbrotbaum: Zentrale Bedeutung für Menschen und Tiere

Der Affenbrotbaum ist als "Baobab" für viele Tiere Afrikas lebenswichtig. Dem Elefanten dient er in der Trockenzeit als Wasserreservoir. (#2)

Der Affenbrotbaum ist als „Baobab“ für viele Tiere Afrikas lebenswichtig. Dem Elefanten dient er in der Trockenzeit als Wasserreservoir. (#2)

Die Affenbrotbäume sind nicht nur für Elefanten & Co. wichtig: Die Einheimischen nutzen das Holz als Brenn- und Baumaterial und hergestellt werden sogar Papier, Kleidung, Seile und Boote aus dem Material. Außerdem heben sie für viele Stämme eine religiöse Komponente und gelten als heilig. Zeremonien und Feiern werden unter ihnen abgehalten. Kein Wunder, wer einmal diese charakterlich in der Landschaft stehenden Bäume gesehen hat, versteht deren mystische Betonung.

Auch eine medikamentöse Wirkung wird der Gattung der Affenbrotbäume nachgesagt: So sollen die Samen des Baobab zu Öl hergestellt bei Zahnschmerzen helfen, die Immunabwehr steigern und Fieber senken. Wenig überraschend also, dass Baobab im Senegal „Apotheken-Baum“ heißt und auch im Plantarum bekannter Pflanzenarten von Carl von Linné vermerkt ist. Die Früchte werden des Weiteren gerne als Getränk mit Milch zu einem joghurtartigen Lebensmittel gemixt. Und ganz profan bietet ein Affenbrotbaum mit seinem gigantischen Stamm ein kühles Plätzchen in der Mittagssonne.

Wie kann man Affenbrotbäume besser schützen?

Es gibt genug Gründe, diese Wahrzeichen Afrikas zu erhalten. Den generellen Klimawandel als Verursacher kann man kurzfristig nicht beeinflussen. Die Staaten, auf deren Territorien diese einmaligen Pflanzen wachsen, sollten aber jede Anstrengung zum Schutz unternehmen.

Dazu gehört, das Abholzen zu reduzieren. Leider werden nicht nur kleinere Äste, sondern ganze Bäume vernichtet, um Brennmaterial zum Feuer machen oder auch Holz für den Bootsbau zu gewinnen. Eine Lösung: Der Wert der Affenbrotbäume muss wieder stärker im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden. Motto: Es bringt uns finanziell mehr, diese Bäume stehen zu lassen und etwa von Einnahmen der Früchte zu leben.

Hilfe zur Selbsthilfe, das sogenannte Capacity Building, sollte das Gebot der Stunde für Entwicklungshelfer sein. Wenn die Einheimischen den Wert erkennt und Geld damit verdienen, lassen sie den Affenbrotbaum viel eher in der Landschaft stehen. Mit all seinen positiven Folgen für das Ökosystem.

World Wildlife Fund

Der World Wildlife Fund ist eine gute Adresse, um sich über vom aussterben bedrohte Spezies zu informieren. Der Schutz des Affenbrotbaums ist aus diesem Grund relevant, weil er vielen wild lebenden Tieren in der Trockenzeit als Wasserspeicher oder Sonnenschutz dient. Dazu zählen neben den erwähnten Elefanten auch Paviane oder Antilopen.

WWF Deutschland
Reinhardts. 18
10117 Berlin

Tel: +49 30 311777-0
Fax: +49 30 311777-199
Mail: info@wwf.de
Web: Webseite WWF

Affenbrotbaum: Als Pflanze auch fürs heimische Wohnzimmer geeignet

Der Affenbrotbaum ist auch in unseren Breiten in Garten und Wohnzimmer nutzbar. Natürlich nur solange der Baobab als kleine Pflanze existiert. (#3)

Der Affenbrotbaum ist auch in unseren Breiten in Garten und Wohnzimmer nutzbar. Natürlich nur solange der Baobab als kleine Pflanze existiert. (#3)

Auch schön: Diese in der Natur so mächtigen Affenbrotbäume können sich auch Hobbygärtner in die Wohnung holen. Als Mini-Variante und auch das spätere Umtopfen ist kein Problem. Dazu ist der Affenbrotbaum anspruchslos und robust. Seine kräftigen Äste und die fleischigen Blätter sind ein echter Hingucker. Und zur Blüte bekommt er weiße Blütenblätter, die mit ihrem angenehmen Duft das Zuhause umhüllen.

Selbst wohlschmeckende Früchte können vom Hobbygärtner bei guter Pflege geerntet werden. Da diese Pflanzen so robust sind, können ihn auch Menschen aufstellen, die viel verreisen und somit wenig Zeit zum gießen haben. Kommt man von einer längeren Tour zurück, präsentiert sich die Pflanze in grüner Pracht. Ein paar Hinweise, wie man Affenbrotbäume zuhause am besten pflegt, gibt es trotzdem:

Tipps zur Pflege eines Affenbrotbaums

  • an einem sonnigen, hellen und sehr warmen Platz aufstellen
  • trotzdem keine ständige Sonneneinstrahlung, weil der Baum sonst Blätter abwirft
  • auch im Winter eine Raumtemperatur von mindestens 10 Grad wichtig
  • wächst schnell, regelmäßiges Umtopfen erforderlich
  • nicht direkt an Heizung aufstellen (Gefahr von Blattläusen)
  • Wasserbedarf mäßig, Jahreszeit und Raumtemperatur berücksichtigen
  • Wurzeln dürfen aber nicht austrocknen

So wächst der Baum ideal an

Für ein optimales Wachstum ist das passende Substrat wichtig: Gut wasserdurchlässig muss es sein und einen hohen Anteil an Sand und Ton aufweisen. Auf keinen Fall Torferde verwenden und für das richtige Nährstoffreservoir kann ein wenig Mulch beigegeben werden. Wer einen Affenbrotbaum neu mit Samen anpflanzt, sollte auf eine feuchte und warme Erde achten, um das Anwachsen zu unterstützen.

Wie erwähnt, benötigt das Bäumchen nur relativ wenig Wasser. Vielleicht alle zwei Tage und nur bei Jungbäumen ist regelmäßiges tägliches wässern wichtig. Aber niemals zu viel, da Staunässe und ein Absterben der Wurzeln die Folge sein kann. Falls sich also im Untersetzer eine zu große Menge Wasser bildet, diese wegschütten. Als Pflanze mit afrikanischer Herkunft in der Savanne, ist der Bedarf an Flüssigkeit einfach nicht so groß.

Die afrikanische Savanne ins Eigenheim holen

Wer sich also ein Stück afrikanischer Landschaft in die eigenen vier Wände holen möchte, kann bei guter Pflege einen Affenbrotbaum über viele Jahre heranziehen und aufwachsen sehen. Bis zu zweimal im Monat kann dieser Prozess durch Düngung unterstützt werden.

Spezialdünger für den Affenbrotbaum sind im Fachhandel (Gartenbau) erhältlich. Diese können zwischen Frühjahr und Herbst verabreicht werden. Alternativ möglich ist eine Zugabe von Mineralsalzen, um das Wachstum weiter anzukurbeln.

Schädlinge bekämpfen

Schädlinge wie die Trauermücke (Sciaridae) können dem Affenbrotbaum stark zusetzen. (#4)

Schädlinge wie die Trauermücke (Sciaridae) können dem Affenbrotbaum stark zusetzen. (#4)

Der Baobab ist öfters von Wollläusen befallen. Zu erkennen an weißen Gespinsten auf der Pflanze, die an Wolle erinnern. Manchmal kann auch eine Laus den Baum als Heimat finden. Hier helfen speziell für Innenräume entwickelte Pflanzenschutzmittel. Trauermücken sind eine Gefahr für Blätter und ebenfalls ab und an auf den Pflanzen zu finden.

Die Larven sollten ebenfalls mit dem Spezialpflanzenschutzmittel bekämpft werden, ausgewachsene Trauermücken rückt man mit Gelbtafeln zu Leibe. Einfach in den Pflanzkübel stecken. Spinnmilben zeigen sich anhand eines silbrigen Belags auf Blatt oder Ast. Das Problem dieser Schädlinge ist ihre Resistenz. Im Fachhandel direkt nach einem Spezialmittel gegen Spinnmilben nachfragen.

Zum Schluss zwei gute Nachrichten: Erstens zeigen sich nur an wenigen Exemplaren die beschriebenen Schädlinge. Und zweitens ist der Affenbrotbaum ein robuster Baum, der von Krankheiten in der Regel nicht betroffen ist und bei guter Pflege viele Jahre Freude breitet. Nur auf die Wurzelfäule sollte man achten. Also nur sehr sparsam gießen.

Affenbrotbaum: Das richtige Überwintern

Der Affenbrotbaum will kühl überwintern. Das gestaltet sich im Wohnzimmer etwas schwierig. Doch der Transfer in den Wintergarten ist auch keine leichte Übung. Mit den Jahren will der Affenbrotbaum doch ins Freie. Dessen sollte man sich bewusst sein. (#5)

Der Affenbrotbaum will kühl überwintern. Das gestaltet sich im Wohnzimmer etwas schwierig. Doch der Transfer in den Wintergarten ist auch keine leichte Übung. Mit den Jahren will der Affenbrotbaum doch ins Freie. Dessen sollte man sich bewusst sein. (#5)

Bei guter Pflege nach etwa 6 Jahren erfindet sich der Affenbrotbaum völlig neu und kann insgesamt eine Höhe von 2 Metern erreichen. Auch der in freier Natur so charakteristische Stamm bildet sich in dieser Phase heraus. Und Blüten bilden sich, welche die Pflanze weiter veredeln.

Perfekte Pflege bedeutet, auch einen passenden Platz zum Überwintern zu finden. Ideal ist ein helles Quartier und eine Durchschnittstemperatur von 10 bis 15 Grad. Das Wohnzimmer ist also weniger geeignet. Ein sonniger Wintergarten, der in der kalten Jahreszeit nicht ständig beheizt wird, käme gut in Frage (wenn vorhanden). Ist der Platz zu dunkel, besteht die Gefahr, dass er seine Blätter abwirft.

Im Winter außerdem beachten: Wenig wässern. Nur soviel, dass die Wurzeln nicht austrocknen.  Des Weiteren keinen Dünger verwenden. Der Baum benötigt seine Ruhezeit, um im nächsten Frühjahr wieder kraftvoll zu erwachen. Die Zeit der Winterruhe ist ideal, um Äste zurück zuschneiden. Schließlich erreicht der Affenbrotbaum in freier Natur gigantische Ausmaße. Und zu viel Wildnis soll es dann auch nicht sein.

Fazit: Der Affenbrotbaum ist aus der afrikanischen Savanne nicht wegzudenken, aber durch den Klimawandel in seiner gewohnten Umgebung immer mehr vom Aussterben bedroht. Seine Zukunft ist ungewiss, eventuell findet er in Gegenden mit ansprechendem Klima einen neuen Lebensraum.

Bei uns zuhause in den eigenen vier Wänden kann man diese faszinierende Pflanze auch halten. Bei guter Pflege und richtig gedüngt, wächst er zu stattlichen zwei Metern Höhe heran. Eine echte Pflanze afrikanischer Herkunft im hiesigen Wohnzimmer: Immer mehr gönnen sich einen solchen Affenbrotbaum und genießen das exotische Flair.

Video: Affenbrotbaum umpflanzen


Bildnachweis: © shutterstock – Titelbild Chris Murer, #1 dovla982, #2 Dave Montreuil, #3 Kokoulina, #4 Magicleaf, #5 Jordan Tan

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