Balustrade: Definition, Unterschiede und worauf es dabei ankommt

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Balustrade: Definition, Unterschiede und worauf es dabei ankommt

Eine Balustrade, deren Begriff vom französischen Wort „balustrade“ stammt und wiederum vom italienischen „balaustrata“ abgeleitet ist, welches selbst auf das altgriechische Wort „βαλαύστριον“ (balaustrion) zurückgeht und aufgrund der glockenförmigen Blütenform des Granatapfelbaums gewählt wurde, ist eine speziell gestaltete niedrige Reihe von säulenartigen Stützen mit einer durchgehenden Abdeckung. Diese dient als Geländer oder Brüstung und findet typischerweise Verwendung an Treppen, Terrassen und Balkonen.
Besonders interessant ist die Namensherkunft der Balustrade, die auf die Ähnlichkeit ihrer Form mit den glockenförmigen Blüten des Granatapfelbaums zurückgeht. Diese kreative Namensgebung zeigt, wie die Natur oft als Inspirationsquelle für die Gestaltung von architektonischen Elementen dient.
Es ist auch erwähnenswert, dass eine spezielle Art von Balustrade existiert, die den oberen Abschluss einer Außenwand bildet und über den Dachrand hinausragt. Diese wird oft als „Attika“ bezeichnet und verleiht Gebäuden einen besonderen architektonischen Charakter.
Eine Reise durch die Jahrhunderte der ArchitekturUnterschiede zwischen den BalustradenartenBalustraden: Definition der architektonischen BesonderheitWiedergeburt der Balustrade: mediterraner Charme für innen und außenMaterialien für Balustraden: Merkmale und Vorteile im Überblick

Eine Reise durch die Jahrhunderte der Architektur

Die Geschichte der Balustraden reicht bis in die antike Zeit zurück und ihre Verwendung hat sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt. In der Spätgotik, vor allem in Regionen nördlich der Alpen, sind Balustraden mit Maßwerk, insbesondere in der Außenarchitektur von Kirchen, zu finden. Diese kunstvollen Gestaltungen dienten sowohl dekorativen als auch funktionalen Zwecken.

Im Mittelmeerraum, insbesondere in Ländern wie Italien und Dalmatien, wurden Balustraden auch an bürgerlichen Gebäuden verwendet, um Veranden abzugrenzen und gleichzeitig einen ästhetischen Akzent zu setzen.

Während der Renaissance, im Barock und Rokoko, erlebten Balustraden eine Blütezeit und wurden sowohl als dekorative als auch funktionale Architekturelemente geschätzt. In dieser Zeit wurde die Materialvielfalt erweitert, und es kamen kunstvoll gestaltete Balustraden aus verschiedenen Materialien, einschließlich Gusseisen, zum Einsatz.

Im 19. Jahrhundert nahm die Vielfalt der verwendeten Materialien weiter zu, wobei Gusseisen eine wichtige Rolle spielte und in kunstvoller Weise verarbeitet wurde.

Im 20. Jahrhundert wurde der Einfluss des Bauhauses und der Neuen Sachlichkeit spürbar, was zu einer Verwendung von einfachen geometrischen Formen bei der Gestaltung von Balustraden führte. Diese fanden sich nicht nur in Treppenhäusern, sondern auch an Veranden und Fassaden und trugen zur Modernisierung der Architektur bei.

Die Geschichte der Balustraden ist also geprägt von einer kontinuierlichen Entwicklung und Anpassung an die jeweiligen architektonischen Trends und Bedürfnisse der verschiedenen Epochen.

Balustraden: Definition der architektonischen Besonderheit
Balustraden: Definition der architektonischen Besonderheit
Video: Gießform aus Holz für Beton – Säule ! Genial einfach zu machen. Balustrade
Balustraden sind keine Relikte vergangener Baukunst, sondern werden auch heute noch gern an Treppen, Terrassen und Balkonen genutzt.
Dort verzieren sie die baulichen Anlagen, wobei sie überaus vielfältig einsetzbar sind.
Gemeint ist mit der Bezeichnung „Balustrade“ eine Reihe von kleinen Säulen, die durch ein Geländer nach oben hin abgeschlossen werden.
Namensgebend ist der Baluster, welcher in Italien des 17. Jahrhunderts für Balustradenvarianten mit bauchiger Form aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit blühenden Granatapfelblüten verwendet wurde.
Das Designhighlight hat verschiedene Funktionen:
Es soll verhindern, dass eine Person vom Balkon oder von der Treppe fällt und kann eingesetzt werden, um einen privaten Bereich abzugrenzen.
Schon das Bett im Königsgemach in Versailles wurde durch die Verwendung der kleinen Brüstungssäulen vom restlichen Zimmer getrennt.
Zusätzlich haben die säulengestützten Geländer einen rein ästhetischen Nutzen.
Unterschiede zwischen den Balustradenarten
Die kegelförmigen Balustradensäulen werden als Docken bezeichnet, die wiederum in verschiedenen Erscheinungsbildern auftreten können.
Manche Säulen sind schmaler, andere bauchiger, sodass die gesamte Balustrade unterschiedlich kompakt wirken kann.
Häufig werden klare und einfache Formen beim Bau gewählt, in den meisten Fällen sind die Docken hell bis weiß.
Auch runde oder quadratische Elemente können leicht integriert werden.
Verzierende Ornamente sind für diejenigen, die es pompöser und ausladender lieben, die beste Wahl.
Ebenso kann sich die Gestaltung der Handläufe und Pfeiler unterscheiden.
Die häufigsten Unterschiede finden sich demnach hier:
  • Form der Docken
  • Farbe der Docken
  • Verwendung von Naturstein, Holz oder Beton als Grundmaterial
  • unterschiedliche Gestaltung der Pfeiler und Handläufe
  • Integration grafischer Elemente
  • Verwendung von gewölbten oder konischen Abdeckplatten
  • Ort der Verwendung: drinnen oder draußen, für Balkone, Terrassen oder Treppen

Darauf kommt es an

Balustraden müssen genau geplant werden, damit sie später standfest sind und den optischen Ansprüchen des Bauherren genügen. Wichtig ist dafür, dass ihre Anlage auf einem sauberen, ebenen und tragfähigen Boden erfolgt. Dieser muss zudem für Verschraubungen geeignet sind.

Gegebenenfalls muss der Boden entsprechend vorbereitet werden, was unter anderem mithilfe einer Nivellierung möglich ist. Dazu wird ein Mörtelbett angelegt, mit dem sich Unregelmäßigkeiten ausgleichen lassen.

Als Kleber wird ein flexibler Natursteinkleber genutzt, für Docken aus Marmor oder Granit ist spezieller Kleber erhältlich. Möglich ist auch die Verwendung von weißem Zement in einer Mischung von 1:4 mit Sand.

Fertigzementmischungen sollten nicht genutzt werden, sie haben häufig einen zu hohen Zementanteil. Sie dehnen sich beim Trocknen aus und können zu Rissen im Material führen.

Ebenfalls wichtig ist, dass der Fußlauf dicht am Boden abschließt. Hier soll sich für Feuchtigkeit keine Möglichkeit ergeben, in die Docken oder die übrige Konstruktion einzudringen.

Tipp: Teilweise zeigen sich kleine Risse an der Oberfläche der Docken oder des Handlaufs. Hier sind keine großen Reparaturen nötig, sondern die Benutzung von feinem Schmirgelpapier oder Metallwolle ist ausreichend. Damit wird die Oberfläche vorsichtig bearbeitet, bis die Risse nicht mehr sichtbar sind.


Wiedergeburt der Balustrade: mediterraner Charme für innen und außen
Balustraden haben schon immer im Außenbereich von Balkonen, Terrassen, Fensterbrüstungen und anderen Umgebungen eine dekorative Rolle gespielt.
Mit ein wenig handwerklichem Geschick ist es durchaus möglich, ein solches kleines Meisterwerk selbst herzustellen, an dem Sie viele Jahre Freude haben werden und das von anderen bewundert wird.
Bei der Gestaltung Ihrer eigenen Balustrade können Sie Ihre kreativen Ideen umsetzen, und das zu einem Bruchteil der Kosten, die für vorgefertigte kommerzielle Balustradengeländer anfallen würden. Aber Balustraden sind nicht nur im Freien ein Blickfang.
Auch im Innenbereich können sie eine äußerst effektive Dekoration sein. Insbesondere in stilvoll gestalteten Räumen mit Stuckverzierungen und Sprossenfenstern kommt die Schönheit der Balustrade besonders gut zur Geltung.
Balustraden haben schon immer im Außenbereich von Balkonen, Terrassen, Fensterbrüstungen und anderen Umgebungen eine dekorative Rolle gespielt. (Foto: AdobeStock - 631357688  bilanol) Balustraden haben schon immer im Außenbereich von Balkonen, Terrassen, Fensterbrüstungen und anderen Umgebungen eine dekorative Rolle gespielt. (Foto: AdobeStock – 631357688 bilanol)
Materialien für Balustraden: Merkmale und Vorteile im Überblick
Materialien für Balustraden: Merkmale und Vorteile im Überblick
Holz
  • Natürliche Optik
  • Einzigartige Maserung
  • Meist aus gebeiztem und geöltem Nadelholz
  • Passt gut zu einem warmen oder rustikalen Stil
  • Erinnert an Gebäude im Alpenraum
  • Mit Imprägnierung langfristig haltbar
Beton
  • Variable Farbauswahl auf Basis von Weißzement
  • Oberflächenhaptik ähnlich der von Naturstein
  • Leichtes Material mit geringer Traglast
  • Einfache Montage
  • Frost- und winterfest
  • Langlebig
Naturstein
  • Exklusive Haptik und Optik
  • Häufig aus Sandstein, Kalkstein oder Marmor gefertigt
  • Einzigartige Struktur je nach verwendeten Stein
  • Natürliche, unverfälschte Farben
  • Mit Imprägnierung frost- und winterfest
  • Äußerst langlebig und wetterbeständig“

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