Großer Garten: durchdacht gestalten und die Nachbarn neidisch machen

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Von einem großen Garten ist die Rede, wenn dieser mindestens 1000 m² misst. Die wunderbare Weite verlangt aber einiges an Planungsaufwand, auch der Pflegebedarf ist später groß. Die richtige Vorbereitung ist hier alles.

Großer Garten: Durchdacht gestalten und die Natur genießen

Mittlerweile findet sich ein großer Garten fast nur noch auf dem Land oder in den äußersten Randgebieten der Großstadt. Ein solcher Garten ist wenigstens 1000 m² groß, teilweise noch viel größer. Hier lassen sich leicht verschiedene „Zonen“ einrichten, die zum Ausruhen, für den Rasen oder als Spielplatz für die Kinder dienen können.

Wichtig ist, dass der Garten von Anfang an durchdacht wird, ein intuitives Gestalten ist eher fehl am Platze. Letzteres freut nur die Nachbarn, die sich angesichts des wild wuchernden Chaos darüber freuen, den eigenen Garten geplanter angelegt zu haben. Zu ihrer Freude ergibt sich sicherlich immer ein Gesprächsthema, das allerdings zulasten des Gartenbesitzers geht, dessen grüne Oase beim Gestalten den Kürzeren gezogen hat. Wichtiger Tipp: Einen großen Garten muss kein Profi gestalten, hier kann auch „selbst ist die Frau“ oder „Selbst ist der Mann“ gelten.

Der "Bauerngarten" ist ein Thema, das sich in einem großen Garten sehr schön umsetzen lässt. Hier findet sich auch fast ganzjährig blühfreudige Pflanzen. (Foto: AdobeStock - Vera Kuttelvaserova)

Der „Bauerngarten“ ist ein Thema, das sich in einem großen Garten sehr schön umsetzen lässt. Hier findet sich auch fast ganzjährig blühfreudige Pflanzen. (Foto: AdobeStock – Vera Kuttelvaserova)

 

Was soll sich im Garten wiederfinden?

Ehe an die tatsächliche Planung gegangen wird, muss erst einiges andere berücksichtigt werden. Was soll künftig im Garten alles vorhanden sein, worauf soll nicht verzichtet werden? Meist wird es um das Gartenhäuschen gehen, vielleicht auch um die Terrasse, die nicht nur direkt am Haus sein soll, sondern in Form einer Sitzgelegenheit die Möglichkeit für Partys und den Gästeempfang darstellen wird.

Möglicherweise will ein Gartenbesitzer mit der passenden Beleuchtung den Garten kunstvoll in Szene setzen, indem Wege und bestimmte Bereiche besonders beleuchtet werden. Auch der Traum vom eigenen Pool soll sich endlich erfüllen. Wichtig ist bei allem, einen eventuell bereits vorhandenen Bestand an Bäumen, Hecken und Sträuchern nicht zu gefährden und in das neue Gartenkonzept zu integrieren.

Pure Natur im Garten?

Eine ebenfalls wichtige Frage vor Beginn der Planungsarbeiten ist, ob es sich um einen Naturgarten handeln soll oder um einen, der einer festen Struktur folgt und bei dem eher dem Prinzip des Minimalismus nachgegangen wird. Ein überschaubarer Garten, der nur die nötigsten Pflanzen bekommt und stattdessen auf die Integration von Gartenmöbeln, Markisen, Sonnensegeln und dem bloßen Anlegen eines gut gepflegten Rasens setzt, steht in krassem Gegensatz zu einem Naturgarten.

In diesem darf vieles wuchern und wachsen, der Raum ist weniger aufgeteilt und erscheint nicht gut überlegt. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn auch ein Naturgarten ist komplett geplant worden. Allerdings wird hier akzeptiert, dass auch die Natur ein Wörtchen mitreden darf, was die Gestaltung im Laufe der Jahre verändern wird. Maßgeblich für die Entscheidung ist sicherlich auch, wie pflegeaufwendig der Garten sein darf. Wer sich so wenig Arbeit wie möglich machen möchte, wird mit einem Naturgarten, der auch über „wilde“ Bereiche verfügt, besser beraten sein.

Die besten Tipps für den Garten: Individuell gestalten und wohlfühlen

Es soll ein reiner Ziergarten entstehen? Oder wird ein Teil des großen Gartens auch für das Anpflanzen von Gemüse und Obst vorgesehen werden, sodass der Ziergarten mit dem Nutzgarten verbunden wird? Die Familie möchte einen eigenen Pool im Garten einplanen? Stehen alle Wünsche fest, kann mit der eigentlichen Planung begonnen werden.

Dafür ist es nicht zwingend nötig, einen Gartenplan zu zeichnen, anhand dessen das Setzen der Pflanzen, von wichtigen Bestandteilen des Gartens oder von Zäunen, die bestimmte Bereiche abgrenzen sollen, vorgenommen werden soll. Doch ein grober Überblick sollte schon herrschen, damit aus dem geplanten und durchdachten Garten später kein wildes Durcheinander wird.

Schön ist in einem großen Garten im Sommer ein Bauerngarten mit blühenden Blumen, Salat- und Gemüsebeeten, die zum Beispiel von einem Buchs eingefasst sind. (Foto: AdobeStock - JM Soedher)

Schön ist in einem großen Garten im Sommer ein Bauerngarten mit blühenden Blumen, Salat- und Gemüsebeeten, die zum Beispiel von einem Buchs eingefasst sind. (Foto: AdobeStock – JM Soedher)

 

Mit diesen Tipps gelingt das Gestalten des Gartens kinderleicht

Die folgenden Tipps helfen dabei, einen Garten zu gestalten und zeigen jedem Betrachter (sowie dem neidischen Nachbarn), dass hier wirklich durchdacht vorgegangen wurde:

  1. Kreative Raumgestaltung

    Soll eine Kombination aus Zier- und Nutzgarten entstehen oder ein parkähnlicher Garten mit hohem Baumbestand? Eine durchdachte und kreative Raumgestaltung sorgt dafür, dass sich Grundstücksbesitzer und Besucher nicht verloren fühlen, wenn sie den Garten betreten. Es sollte daher eine Liste mit den verschiedenen Nutzungen angelegt werden, wobei hier bereits die dafür vorgesehenen Plätze im Garten vermerkt werden. Denkbar sind Spielplatz mit Schaukel, Sandkasten, Brunnen, Gartenteich, Swimmingpool, Gartenhäuschen, Outdoor-Küche, Terrasse, Rasenfläche, Wege usw.

  2. Gestaltungsthemen definieren

    Es sollte immer ein Grundthema gewählt werden, das sich in allen Gartenbereichen wiederfindet. Bestimmte Gestaltungselemente können beispielsweise Bodenbeläge, Farben, bestimmte Pflanzen oder Einfassungen sein. So ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. Wichtig ist auch, nicht zwischen verschiedenen Gartenstilen zu variieren. Auch ein großer Garten kann nicht an einer Ecke mediterran gestaltet werden, an der anderen Seite asiatisch. Das heißt, er kann natürlich schon, wirklich hübsch ist das aber nicht.

  3. Langeweile vermeiden

    Ein großer Garten muss einer gewissen Dynamik folgen. Das heißt, dass hier unbedingt mit Gegensätzen gearbeitet werden sollte, mit offenen oder verstellten Sichtbereichen. Nicht der ganze Garten muss von jeder Ecke aus einsehbar sein. Damit wird der Garten, auch wenn er einheitlich gestaltet wird, nicht langweilig.

  4. Flächen füllen

    Große Flächen wollen gut bepflanzt werden. Eine Rasenfläche mag sich hier am einfachsten pflegen lassen, doch diese ist auf Dauer recht langweilig. Dabei kann in einem großen Garten doch auch mit großen Pflanzen gearbeitet werden! Büsche und Bäume finden hier ihren idealen Standort.

    Wer einen schnellen Erfolg haben möchte, wählt keine Jungbäume, sondern setzt bereits größere Exemplare. Auch bei großflächigen Staudenbeeten sollten immer größere Gruppen gepflanzt werden, wenigstens Dreiergruppen sind empfehlenswert. Der übrige Raum kann auch mit kugel- oder säulenförmigen Bäumen gut gefüllt werden, sie bringen Ruhe hinein und erfüllen gleichzeitig die Funktion eines Sichtschutzes.

  5. Blüh- und Grünpflanzen gut auswählen

    Auch wenn es sich um einen großen Garten handelt, sollten hier nicht wahllos alle möglichen Grün- und Blühpflanzen eingesetzt werden. Eine möglichst große Pflanzensammlung führt nur dazu, dass keine Handschrift bei der Gartengestaltung mehr erkennbar ist. Angepflanzt werden können beispielsweise Schmetterlingssträucher und Bienenstauden, verschiedene Zwiebelpflanzen und auch Bodendecker. Je nach Standort finden sich für alle Pflanzen die passenden Bedingungen, denn in einem großen Garten wird es sowohl sonnige als auch halbschattige und schattige Bereiche geben.

    Schwerpunktmäßig sollten die Pflanzen im vorderen Bereich des Gartens eingesetzt werden, vor allem, wenn es darum geht, den Garten pflegeleicht gestalten zu wollen. Pflanzen, die nur wenig Wasser brauchen und ohne jegliche Aufmerksamkeit gut wachsen, können auch im hinteren Gartenbereich eingesetzt werden.

  6. An die Infrastruktur denken

    Die Wege im großen Garten sollten nicht einfach nur gerade sein und an ein Straßensystem erinnern. Verschlungene Pfade und gewundene Wege sind schöner und lockern den Garten auf. Doch zu bedenken ist auch hier die Pflegeleichtigkeit. Wer mit den Gießkannen weit in den Garten hinein gehen muss, wird an gewundenen Wegen keine Freude haben.

    Es muss dann ein Kompromiss aus dem ästhetischen Anspruch und der Pflegeleichtigkeit gefunden werden. Eventuell kommt eine automatische Gartenbewässerung infrage, auch ein Brunnen kann die Wasserversorgung sichern. Beides ist mit hohen Kosten und einem großen Mehraufwand verbunden, doch nicht alles muss direkt zu Beginn umgesetzt werden.

    Bei der Gartenplanung kann daher der Platz für den Brunnen erst einmal vorgesehen werden. Wichtig: Wenn ein Teil des Gartens als Gemüsegarten genutzt wird, stellt sich das Problem der Bewässerung angesichts immer heißer und trockener werdender Sommer ohnehin. Hier sollte direkt zu Beginn auf das Verlegen von Wasserleitungen zum Anschluss einer automatischen Bewässerung geachtet werden.

Die Kosten lassen sich nicht konkret beziffern. Wer vieles in Eigenleistung erledigt, kommt mit den Kosten für Wasseranschlüsse, Ausstattung für den Garten und Pflanzenkauf davon. Wer aber auf die Hilfe eines Profis setzt, muss bei einem Garten von mehr als 1.000 m² allein für die Gartenplanung mit einem mittleren fünfstelligen Betrag rechnen.

Ein großer Garten bietet dem Gartenliebhaber viele Gestaltungsmöglichkeiten. Auf der Fläche lassen sich viele Einzelwünsche als Szenen umsetzen, die beim Durchwandern Geschichten und Träume erleben lassen. Hier hat ein kleines Gewässer Einzug gehalten. Mit einer romantischen Brücke kann er in ein verträumtes Paradies führen. (Foto: AdobeStock - globetrotter1)

Ein großer Garten bietet dem Gartenliebhaber viele Gestaltungsmöglichkeiten. Auf der Fläche lassen sich viele Einzelwünsche als Szenen umsetzen, die beim Durchwandern Geschichten und Träume erleben lassen. Hier hat ein kleines Gewässer Einzug gehalten. Mit einer romantischen Brücke kann er in ein verträumtes Paradies führen. (Foto: AdobeStock – globetrotter1)

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