Kfw 455: Wofür Sie die Förderung einsetzen können, was wirklich wichtig ist und wie Sie mehr Würde in das Leben im Alter bekommen

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Um im Alter selbstbestimmt leben zu können, braucht es einige Umbaumaßnahmen in der Wohnung. Mit dem Programm KfW 455 erhalten Haus- und Wohnungsbesitzer die Möglichkeit, verschiedene Maßnahmen zu finanzieren.

Danke, KfW 455: Mehr Würde im Alter!

Dank dem Programm KfW 455 ist es möglich, auch im Alter noch eigenständig zu leben und weniger stark auf die Hilfe und Unterstützung anderer Menschen angewiesen zu sein.

Dies ist verbunden mit einem Gefühl von Würde: Wer immer auf sich selbst gestellt war, sein Leben selbst in die Hand genommen hat und nicht auf die Hilfe von anderen Menschen setzte, möchte diese Lebensweise so lange wie möglich auch im Alter fortsetzen. Doch es ist eine Frage der Sicherheit und überhaupt der Möglichkeiten, ob das Wohnen nach altersgerechten Gesichtspunkten funktionieren kann.

Was muss für das altersgerechte Wohnen vorhanden sein?

Für das altersgerechte Wohnen muss die Wohnung barrierearm sein, so dass die Senioren ein eigenbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung führen können. Um Senioren eben die Möglichkeit zu geben, müssen seitens der Immobilie zahlreiche Anforderungen erfüllt sein. Es geht dabei nicht darum, alles barrierefrei zu gestalten, wie es durch die DIN vorgegeben ist. Nicht barrierefrei, sondern barrierearm, dies ist das Credo, das auch mit dem Programm KfW 455 verfolgt wird.

Wichtig sind unter anderem die folgenden Punkte:

  • Flure und Eingangsbereiche ausreichend groß
  • Treppengeländer und Handläufe sichern Treppenaufgänge
  • Verzicht auf Schwellen und andere Stolperfallen
  • rutschfeste Bodenbeläge vorhanden
  • keine Treppen ohne Lift, keine Wendeltreppen
  • ausreichende Beleuchtung
  • Steckdosen und Lichtschalter in gut erreichbarer Höhe
  • verschiedene Möglichkeiten des Zugangs zum Telefon (auch im Schlafzimmer!)
  • Notrufsystem für mehr Sicherheit
  • Sicherheit Badewanne und Dusche durch Haltegriffe, Hocker und rutschsichere Unterlagen
  • Toilettensitz nicht zu hoch
  • Bad insgesamt eher barrierefrei
  • Arbeitsflächen nicht zu hoch
  • Elektrogeräte gut erreichbar
  • ausreichend Bewegungsfreiheit überall
  • höheres Bett
  • genügend Platz neben dem Bett (Zugang für Pflegekräfte)

Diese Liste lässt sich noch erweitern, denn ein altersgerechtes Wohnen muss individuell abgestimmt werden. Während einige Senioren eher wenig Unterstützung brauchen und noch bis ins hohe Alter hinein fit und agil sind, sind andere bereits auf den Rollstuhl angewiesen und müssen eine Wohnung haben, die tatsächlich barrierefrei ist.

Um Senioren die Möglichkeit zu geben, eigenbestimmt im Haus oder in der Wohnung zu leben, müssen seitens der Immobilie zahlreiche Anforderungen erfüllt sein. ( Foto: Shutterstock- Travelerpix)

Um Senioren die Möglichkeit zu geben, eigenbestimmt im Haus oder in der Wohnung zu leben, müssen seitens der Immobilie zahlreiche Anforderungen erfüllt sein. ( Foto: Shutterstock- Travelerpix)

Wie lässt sich die Würde im Alter erhalten?

Für viele Menschen – auch die, die noch keine Senioren sind – ist die Vorstellung, auf Pflege angewiesen zu sein, ganz furchtbar. Vor allem die Hilfe bei den alltäglichen Dingen wie bei der Körperpflege oder beim Toilettengang scheint teilweise absurd. Und doch ist sie vielfach nötig.

Wichtig ist, dass die Möglichkeiten geschaffen werden, diese Pflege in den eigenen vier Wänden in Anspruch nehmen zu können. Darüber hinaus sollte im eigenen Heim genügend Bewegungsfreiheit sein, um die Hilfsmaßnahmen nicht noch unnötig zu erschweren.

Ansonsten gilt, dass mit einem Umbau ein altersgerechtes Wohnen erreicht wird, sodass ein Umzug in das Alters- oder Pflegeheim so lange wie möglich oder sogar gänzlich verhindert werden kann. Dies kommt dem Wunsch der meisten älteren Menschen entgegen, denn sie wollen in der Nähe der Kinder und bekannter Nachbarn bleiben.

Lieber nehmen sie deren Hilfe in Anspruch als die der Fremden im Heim! Hinzu kommt, dass sich die meisten Leute in ihrem Leben eingerichtet haben, fühlen sich in ihrem Umfeld wohl, haben vielleicht ein Haustier, das sie täglich begleitet. Niemand möchte aus seinem vertrauten Leben herausgerissen werden.

Durch das Programm KfW 455 ist es möglich, einen Umbau des bisher bewohnten Hauses oder der Wohnung zu finanzieren, sodass das Gewohnte erhalten bleibt und lediglich tägliche Abläufe erleichtert werden können. Der Zuschuss für mehr Würde und Sicherheit!

Um Senioren die Möglichkeit zu geben, eigenbestimmt im Haus oder in der Wohnung zu leben, müssen seitens der Immobilie zahlreiche Anforderungen erfüllt sein. ( Foto: Shutterstock- Grandpa )

Um Senioren die Möglichkeit zu geben, eigenbestimmt im Haus oder in der Wohnung zu leben, müssen seitens der Immobilie zahlreiche Anforderungen erfüllt sein. ( Foto: Shutterstock- Grandpa )

Der KfW Investitionszuschuss 455: Hilfe zum altersgerechten Umbau

Mit dem Programm KfW 455 möchte der Staat dafür sorgen, dass durch bauliche Maßnahmen im Wohnumfeld Barrieren abgebaut werden. Nicht nur Senioren können den Zuschuss beantragen, der KfW Online Antrag 455 ist unabhängig vom Alter zu stellen. Der Zuschuss ist überdies mit dem Programm 159 der KfW kombinierbar.

An wen richtet sich das Programm KfW 455?

Den Antrag auf die Förderung im Programm KfW 455 können natürlich Personen stellen, die Eigentümer oder Ersterwerber von Ein- oder Zweifamilienhäusern sind. Auch Mieter von Wohnungen und Häusern kommen infrage.

Gefördert wird die Umsetzung verschiedener Einzelmaßnahmen oder kombinierter Maßnahmen im Sinne der Barrierereduzierung. Der Wohnraum muss danach nicht den Kriterien der DIN zur Barrierefreiheit entsprechen.

Der Zuschuss wird nach Abschluss der Maßnahmen auf das Konto des Antragstellers überwiesen und beläuft sich auf einen Satz von maximal 10 Prozent für Einzelmaßnahmen oder 12,5 Prozent für Einzelmaßnahmen im Sinne des Standards „Altersgerechtes Haus“. Es müssen dafür mindestens 2000 Euro investiert werden, höchstens können Investitionskosten von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit gefördert werden.

Bei der Inanspruchnahme der Förderung für die Erhöhung der eigenen Sicherheit durch eine Verbesserung der Einbruchschutzmaßnahmen betragen die maximalen Förderkosten 15.000 Euro je Wohneinheit, diese werden auf den Höchstbetrag von 50.000 Euro angerechnet. Nähere Auskünfte dazu gibt die Bank, die auch die Anträge für den KfW Investitionszuschuss 455 entgegennimmt. Es muss kein KfW Online Antrag 455 gestellt werden!

Welche Voraussetzungen müssen die Wohnungen für KfW 455 erfüllen?

Gefördert werden Umbauten an Gebäuden, die nach der Energieeinsparverordnung als Wohngebäude gelten. Boardinghäuser, die als Beherbergungsbetrieb angesehen sind, werden hingegen ebenso wenig gefördert wie Ferienhäuser oder Ferienwohnungen. Die Wohnungen müssen folgenden Kriterien entsprechen:

  • abgeschlossene Wohneinheiten
  • maximal eine oder zwei Wohneinheiten (nach dem Umbau)

Möglich ist die Inanspruchnahme des Zuschusses auch für Wohnungen, die bisher nicht bewohnt wurden bzw. die nicht als Wohnungen galten. Hier muss eine Umwidmung stattfinden, wichtig ist jedoch die Beheizbarkeit der Räume. Auch eine Erweiterung bestehender Wohnflächen durch An- oder Ausbau ist nach dem Programm KfW 455 förderfähig. Des Weiteren wird die Teilung von Wohnflächen durch eine Änderung des Grundrisses gefördert, wenn dadurch eine weitere Wohneinheit entsteht.

Wofür kann die Förderung nach KfW 455 eingesetzt werden?

Die KfW gibt bestimmte Fördermaßnahmen vor, die über das Programm KfW 455 bezuschusst werden können. Wichtig ist, dass es immer um die Barrierereduzierung beim Umbau geht.

Gefördert werden im Einzelnen diese Maßnahmen im Sinne der Barrierereduzierung:

  • Erweiterung der Wohnfläche bei bestehenden Gebäuden
  • Umwidmung beheizbarer Flächen als Wohnraum
  • Wege zu Gebäuden und auf dem Grundstück
  • Umgestaltung Eingangsbereich und Zugang zur Wohnung
  • Treppen und Einbau Treppenlift
  • Veränderung der Raumaufteilung
  • Abbau von Schwellen
  • Badumbau, Erhöhung der Sicherheit im Bad
  • Maßnahmen zur Kommunikation und Orientierung
  • technische Hilfsmittel für alltägliche Aufgaben
  • Umbau zum Standard „Altersgerechtes Haus“

Der Zuschuss über das Programm KfW 455 kann mit dem Programm 159 kombiniert werden, über das eine Verbesserung des Einbruchschutzes oder andere Maßnahmen noch zusätzlich gefördert werden können. In diesem Programm wird ein besonders zinsgünstiger Kredit bis zu einer maximalen Höhe von 50.000 Euro vergeben.

Gefördert wird die Umsetzung verschiedener Einzelmaßnahmen oder kombinierter Maßnahmen im Sinne der Barrierereduzierung.  ( Foto: Shutterstock- wavebreakmedia )

Gefördert wird die Umsetzung verschiedener Einzelmaßnahmen oder kombinierter Maßnahmen im Sinne der Barrierereduzierung. ( Foto: Shutterstock- wavebreakmedia )

Was muss für KfW 455 umgebaut werden?

Im Gegensatz zu dem üblichen Einfamilienhaus, das standardmäßig in jungen Jahren für die Familie mit Kindern errichtet wird, erfordert ein altersgerechtes Haus verschiedene Änderungen. Das beginnt bei der verstärkten Nutzung des Erdgeschosses und der damit verbundenen Verlagerung der oberen Wohnräume nach unten (sofern sie überhaupt genutzt werden sollen und nicht als Zimmer für Kinder und Enkelkinder unangetastet bleiben) und reicht bis zur Gestaltung der Außenanlagen.

Was muss im Außenbereich verändert werden?

Der Außenbereich umfasst die Wege, die zum Haus und über das Grundstück führen, sowie den Eingangsbereich und die Terrasse. Bei allen Wegen und Aufenthaltsbereichen muss auf die Sicherheit geachtet werden, was wiederum damit verbunden ist, dass die Anforderungen für das barrierefreie Wohnen berücksichtigt werden. Es sollten keine Stolperfallen vorhanden sein.

Keine Schwellen an der Eingangstür, die Stufen zur Haustür müssen überwindbar sein. Das wiederum ist mit einem Treppenlift oder mit einer Rampe möglich. Die Rampe darf nicht zu steil sein und muss gegebenenfalls länger werden, damit ein flacher Anstieg möglich ist.
Wege sollten aus festem Untergrund sein, Kieselsteine sehen zwar hübsch aus, sind aber mit dem Rollstuhl nicht zu befahren. Die Terrasse ist bestenfalls von der Küche aus erreichbar, dafür muss die Terrassentür breit genug sein, damit ein Rollstuhl hindurchpasst.

Was muss im Inneren des Hauses umgebaut werden?

Wichtig ist vor allem das Bad, denn hier passieren zum einen viele Unfälle, zum anderen ist es meist eher eng gehalten. Soll es mit dem Rollstuhl nutzbar sein, ist eine freie Bewegungsfläche von mindestens 1,50 m vor den Möbeln wichtig. Ansonsten reichen auch 1,20 m. Damit ist genügend Freiraum, damit auch ein Helfer im Bad aktiv werden kann, sollte der Senior später Hilfe bei der Körperpflege benötigen.

Des Weiteren sind im Bad unbedingt rutschfeste Fliesen wichtig, des Weiteren müssen die Böden in Wanne und Dusche rutschfest, eventuell durch Einlegen einer entsprechenden Matte, gestaltet werden. Bei Vorhandensein der entsprechenden finanziellen Mittel kann die Badewanne mit einem sich öffnenden Rand umgebaut werden. Damit ist ein seitlicher Einstieg möglich, das gefährliche Klettern über den Wannenrand entfällt.

Das Telefon sollte mobil sein und auch im Schlafzimmer vorhanden. Damit ist es jederzeit möglich, einen Notruf abzusetzen, sollte der Senior zum Beispiel nach einem Sturz nicht mehr aufstehen könnten. Hilfreich ist in dem Zusammenhang auch die Installation eines Hausnotrufsystems. Die Basisstation wird mit dem Telefon verbunden, das Alarmteil trägt der Senior am Arm oder als Kette um den Hals.

Stürzt er, empfängt das Gerät eine entsprechende Erschütterung und setzt den Notruf ab. Nun können die Helfer entweder eine der hinterlassenen privaten Telefonnummern zurückrufen und sich erkundigen, ob ärztliche Hilfe benötigt wird, oder es wird direkt ein Notruf an die Rettungsleitstelle gesendet.

Wichtig ist, auf eine ausreichende Beleuchtung im ganzen Haus zu achten. Die Lichtschalter müssen in gut erreichbarer Höhe sein, wobei ein Maß von 85 cm für Rollstuhlfahrer als angemessen gilt. Wichtig ist auch, dass der Lichtschalter vom Bett aus erreichbar ist, denn viele Senioren müssen nachts noch einmal aufstehen. Die Gefahr der Stürze im Dunkeln wird damit deutlich reduziert. Auch der Eingangsbereich sowie die Flure müssen eine gute Beleuchtung haben. Bewegungsmelder sind angebracht, wenn keine dauerhafte Beleuchtung gewünscht ist.

Zusätzlich muss die Küche den Vorgaben der Barrierearmut entsprechen. Die Küchenmöbel sollten nicht zu tief sein, die maximale Höhe der Arbeitsplatte sollte sich auf 82 bis 85 cm belaufen. Hängeschränke sollten ebenfalls tiefer aufgehängt oder durch normale Schränke ersetzt werden. Auszüge lassen die hinteren Bereiche eines Schrankes leichter erreichbar werden.

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