Reutlingen als Gastgeber: Deutsch-japanisches Architektursymposium vereint Experten

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Ein bedeutsames Ereignis in Reutlingen war das Deutsch-Japanische Architektursymposium „Holzbau für eine zweite Moderne“, bei dem die Teilnehmer die Holzbaukulturen Japans und Baden-Württembergs analysierten, um neue Denkweisen und nachhaltige Bauweisen zu erforschen.

Historische Holzbauwerke dienen als Quelle der Inspiration für moderne Bauaufgaben

Innovationskraft und der Wille, pragmatische Lösungswege zu beschreiten, sind entscheidend für dieses Vorhaben. Eine zentrale Komponente dafür ist eine qualitätsvolle, kreislauffähige, nachhaltige, flächensparende und vor allem klimaangepasste Planungs- und Baukultur. Minister Peter Hauk betonte dies während des Deutsch-Japanischen Architektursymposiums „Holzbau für eine zweite Moderne“ am 11. Mai 2023 in Reutlingen.

Japan und Baden-Württemberg sind zwei Regionen, die als Waldländer gelten und eng mit der Bedeutung des Waldes in ihrer jeweiligen Kultur verbunden sind. Sowohl in Japan als auch in Deutschland spielt der Wald eine herausragende Rolle in Mythen, Märchen und als wichtige Quelle für nachhaltige Rohstoffe in der Bioökonomie. Die Präsenz historischer Holzgebäude spiegelt den kulturellen Wert des Waldes in beiden Regionen wider. Angesichts der globalen Herausforderungen des Klimawandels wird der Wald eine immer wichtigere Rolle spielen, um Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen und nachhaltige Lösungen zu bieten.

Gemeinsames Ziel: Nachhaltige Umgestaltung des Bausektors

Sowohl Japan als auch Baden-Württemberg haben sich seit vielen Jahren auf einen Kurswechsel festgelegt, der die nachhaltige Nutzung von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen im Baugewerbe umfasst. Minister Peter Hauk betonte, dass ihr gemeinsames Ziel darin besteht, den Bausektor klimafreundlich zu transformieren und eine neue Baukultur zu schaffen.

Während des Deutsch-Japanischen Architektursymposiums lieferte Kengo Kuma, einer der angesehensten zeitgenössischen Architekten Japans, einen inspirierenden Impuls zur japanischen Architektur, indem er die traditionelle Bauweise ohne die Verwendung von Beton, Stahl oder Glas betonte und stattdessen auf die Materialien Holz, Papier und Lehm verwies.

Im Rahmen der Deutsch-Japanischen Woche findet ein Symposium statt, das von der Hochschule Rottenburg und der Universität Tübingen organisiert wird. Die Veranstaltung wird von der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg unterstützt. Minister Peter Hauk hebt die doppelte Wirkung der Holzbau-Offensive hervor: Einerseits gibt sie starke Impulse, die über die Grenzen des Landes hinausreichen und den Trend zum nachhaltigen Bauen fördern. Gleichzeitig wird die Holzbau-Offensive von den Holzbaukulturen anderer Länder inspiriert. Das Deutsch-Japanische Architektursymposium ist ein konkretes Beispiel dafür.

Die Nutzung von Holz im Bauwesen erweitert die Zusammenarbeit zwischen den betreffenden Ländern

Die Hochschule Rottenburg hat seit vielen Jahren einen engen Austausch mit Japan etabliert und ist eine gefragte Anlaufstelle für forstwirtschaftliche Fragen. Mehrere bedeutende Delegationen aus Japan haben bereits die Gelegenheit genutzt, Rottenburg zu besuchen und sich über die Nutzung von Wäldern und die Ausbildung von Fachkräften im Forstbereich zu informieren. Die Zusammenarbeit im Bereich des Holzbaus erweitert zudem das Spektrum der Kooperationen zwischen den beiden Ländern.

Die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg setzt sich zum Ziel, den Bausektor durch gezielte Maßnahmen zu transformieren und dabei verstärkt auf Holz als nachhaltigen Baustoff zu setzen. Das interministerielle Projekt strebt an, Baden-Württemberg als Vorbildregion und Vorreiter im modernen Holzbau zu etablieren.

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