Einbruchschutz Haus: Was schreckt Einbrecher wirklich ab?

0

Sicherheit für die Familie und Schutz des Eigentums haben in Haus und Wohnung höchste Priorität. Um diesen Schutz zu gewährleisten, sollten Haus und Wohnung angemessen gegen Einbruch gesichert werden. Doch was hält Einbrecher tatsächlich ab? Und wie lassen sich Smart-Home-Geräte zum Einbruchschutz nutzen? Das erklären wir in diesem Artikel.

Einbruchschutz im Haus verbessern

Statistisch sind viele Einbruchversuche Gelegenheitstaten. Gelingt der Versuch, in ein Haus einzudringen, nicht innerhalb von fünf Minuten, geben die Täter in der Regel auf. So lag der Anteil der erfolglosen Wohnungseinbrüche 2021 laut Bundeskriminalamt bei knapp 50 %. Das ist maßgeblich auf Präventionsmaßnahmen und den besseren Einbruchschutz für Häuser und Wohnungen zurückzuführen ist.

Physische Maßnahmen zum Einbruchschutz

Die Grundlage für einen zuverlässigen Schutz vor Einbruch bilden verschiedene physische Maßnahmen.

Also Maßnahmen, die einem Einbrecher den Zugang zum Haus erschweren.

Darunter fallen beispielsweise besonders einbruchhemmende:

  • Wohnungstüren, Balkontüren, Terrassentüren und Haustüren,
  • Garagentore und -zugänge,
  • Fenster und Fenstertüren,
  • Gitter, Rollläden und Lichtschachtabdeckungen.

Die Einbruchsicherheit von Türen und Fenstern wird in Form von Widerstandsklassen angegeben. Unterschieden werden die Klassen RC 1 bis RC 6. Je höher der Wert ist, desto mehr Zeit ist notwendig, um die Tür oder das Fenster aufbrechen oder aufhebeln zu können. Voraussetzung ist dabei immer, dass die entsprechenden Elemente fachgerecht eingebaut werden.

Smart-Home-Geräte können zweifellos zu mehr Sicherheit und Einbruchschutz beitragen.  (Foto: AdobeStock - 308789747  rh2010)

Smart-Home-Geräte können zweifellos zu mehr Sicherheit und Einbruchschutz beitragen. (Foto: AdobeStock – 308789747 rh2010)


Mit Nachrüstsystemen Einbruchschutz für Haus und Wohnung verbessern

Wer vorhandene Türen und Fenster nicht gleich komplett austauschen möchte, kann die Einbruchsicherheit durch ergänzende Maßnahmen und Systeme nachrüsten. So lässt sich oft schon durch den Austausch von Schlössern in Türen und Fenstern die Sicherheit deutlich erhöhen. Zusätzliche Nachrüstsyteme wie aufschraubbare Schlösser, Türzusatzschlösser, Querriegelschlösser oder Fensterstangenschlösser sind sehr wirksame Maßnahmen, um den Einbruchschutz deutlich zu verbessern. Als weitere Maßnahme lassen sich Fenster und Türen mit einbruchhemmendem Glas neuverglasen.

Um die Einbruchsicherung des eigenen Hauses systematisch zu planen und Schwachstellen zu ermitteln, ist eine Zusammenarbeit mit der Polizei empfehlenswert. Die Polizei bietet dafür spezielle, kostenlose Beratungen rund um das Thema Einbruchschutz an. Weitere Informationen zu Beratungsmöglichkeiten der Polizei.

Die physischen Maßnahmen zum Einbruchschutz lassen sich durch technische Maßnahmen ergänzen. (Foto: AdobeStock - 139552469 mangpor2004)

Die physischen Maßnahmen zum Einbruchschutz lassen sich durch technische Maßnahmen ergänzen. (Foto: AdobeStock – 139552469 mangpor2004)

Smart-Home-Technologien als Schutzmechanismus

Die physischen Maßnahmen zum Einbruchschutz lassen sich durch technische Maßnahmen ergänzen. Ein Klassiker in diesem Bereich ist die Alarmanlage.

Mit der fortschreitenden technologischen Entwicklung haben sich darüber hinaus im Smart-Home-Bereich zahlreiche neue Möglichkeiten ergeben, mit den sich die Sicherheit des eigenen Zuhauses deutlich erhöhen lässt.

Smart-Home-Geräte wie Alarmanlagen mit Fernüberwachung ermöglichen eine Überwachung rund um die Uhr von jedem beliebigen Ort aus.

Überwachungskameras erfassen in Kombination mit Bewegungssensoren automatisch jede verdächtige Bewegung, wenn niemand zu Hause ist.

Am Smartphone lassen sich die Aufzeichnungen in Echtzeit prüfen. Fenster- und Türsensoren erfassen, wenn Fenster oder Türen geöffnet und geschlossen werden und können im Bedarfsfall einen Alarm auslösen.

Sehr praktisch auch im Alltag sind intelligente Türklingeln, sogenannte Smart Doorbells.

Mit Kamera und Gegensprechanlage ausgestattet, ermöglichen Sie es, am Smartphone zu sehen, wer vor der Türe steht, und mit dem Besucher zu kommunizieren.


Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit Smart Homes

Smart-Home-Geräte können zweifellos zu mehr Sicherheit und Einbruchschutz beitragen. Sie gehen aber auch mit neuen Sicherheitsrisiken durch Cyberkriminalität einher. Das gilt für alle smarten Geräte in einem Haushalt. Die einzelnen Geräte sind untereinander und über das Internet meist auch mit weiteren Endgeräten wie Smartphones verbunden. Diese Vernetzung bietet potenzielle Angriffspunkte für Cyberkriminalität, über die zum Beispiel ein Zugriff auf das persönliche Netzwerk und die darin verfügbaren Geräte und Daten möglich werden kann. Ein umfassender Einbruchschutz muss daher immer auch Fragen zu Sicherheit im Smart Home berücksichtigen.

Zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen für Smart Homes zählen daher:

  • regelmäßige Software-Updates
  • starke Passwörter
  • zusätzliche Maßnahmen wie Firewalls
  • Überwachung des Datenverkehrs, um Auffälligkeiten zu bemerken
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung für Smart-Home-Geräte

Video: Einbruchtest: In unter 6 Minuten in 10 Wohnungen einbrechen? | stern TV


Sicherheitsbewusstsein und Nachbarschaftshilfe

Maßnahmen zum Einbruchschutz entfalten ihre Wirkung nur mit einem angemessenen Bewusstsein für mögliche Risiken und einem entsprechenden Verhalten der Hausbewohner. Der beste abschließbare Fenstergriff bleibt leider wirkungslos, wenn Fenster oder Terrassentüren beim Verlassen des Hauses gekippt bleiben. Wer das Haus verlässt, sollte also immer darauf achten, dass alle Fenster und Türen ordnungsgemäß verschlossen sind. Bei Haustüren bedeutet das: zweimal abschließen. Wichtig ist außerdem, dass alle Elemente zum Einbruchschutz des Hauses fachgerecht installiert sind.

Das gilt in übertragener Weise auch für Smart-Home-Geräte und das private Heimnetzwerk. Entscheidend für die Sicherheit des eigenen Smart Homes ist insbesondere ein Bewusstsein für mögliche Risiken sowie eine angemessene Integration neuer Geräte und Technologien ins eigene Heimnetzwerk und dessen Absicherung.

Wer längere Zeit abwesend ist, sollte zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Ein überfüllter Briefkasten oder dauerhaft geschlossene Rollläden signalisieren Einbrechern, dass zurzeit niemand zu Hause. Nachbarn oder Freunde, die regelmäßig Blumen gießen, den Briefkasten leeren und nach dem Rechten schauen, lassen Haus und Wohnung auch bei längerer Abwesenheit bewohnt wirken. Als weitere Maßnahmen lassen sich über Zeitschaltuhren das Lampen einschalten und Jalousien hoch- oder runterfahren, was ebenfalls den Eindruck erweckt, dass die Bewohner zu Hause sind. Auch hierbei kann smarte Technologie helfen.

Grundsätzlich ist ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn eine wertvolle Hilfe beim Einbruchschutz. Achten die Nachbarn aufeinander, bemerken sie Auffälligkeiten und können entsprechend reagieren.


Einbruchschutz umfassend denken

Ein möglichst effektiver Einbruchschutz setzt auf verschiedene Komponenten.

Physische Maßnahmen wie einbruchsichere Türen und Fenster oder hochwertige Schlösser bilden eine solide Grundlage.

In Synergie mit smarter Technologie lässt sich der Einbruchschutz noch weiter optimieren.

Die dritte wichtige Komponente für den Einbruchschutz sind ein ausgeprägtes Sicherheitsbewusstsein und ein entsprechendes Verhalten der Hausbewohner.

Ein guter Kontakt zu den Nachbarn kann eine zusätzliche wertvolle Unterstützung sein, setzt aber Vertrauen voraus.

Sinnvoll ist immer eine Beratung durch die Polizei. Alle Maßnahmen sollten regelmäßig geprüft, hinterfragt und gegebenenfalls durch bessere, zeitgemäße Varianten ersetzt werden.

Wer längere Zeit abwesend ist, sollte zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. (Foto: AdobeStock - 518343822  diy13)

Wer längere Zeit abwesend ist, sollte zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. (Foto: AdobeStock – 518343822 diy13)

Lassen Sie eine Antwort hier