Smarte Rauchmelder mit Sprachausgabe rettet Leben

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Rauchmelder sind in Häusern und Wohnungen schon lange Pflicht. Sie retten Leben! Leider werden sie vor allem von Kindern nicht gehört, was Studien einer Universität ergeben haben.

Zeit für Veränderungen: Moderne Rauchmelder wecken Kinder auf

Eltern mit kleinen Kindern kennen das Problem: Sie lesen den Kleinen abends eine Geschichte vor, singen noch ein Lied und schon schläft der süße Fratz. Mama oder Papa schleicht auf Zehenspitzen zur Tür – und schon schreit der Nachwuchs. „Das Kind hat Ohren wie eine Fledermaus!“ Dies dürfte ein häufig zu hörender Satz in den Kinderzimmern sein. Allerdings hört das Kind nur selektiv und nur das, was aktuell von Bedeutung ist. Dass Mama oder Papa den Raum verlassen, geht gar nicht! Dass es aber brennen könnte und daher eine gesteigerte Aufmerksamkeit nötig ist, ist freilich im Gehirn der Kleinen nicht verankert. Eltern, die nun im Kinderzimmer Rauchmelder installieren, sind häufig der Meinung, dass diese im Notfall das Kind auf jeden Fall wach bekommen werden. Doch weit gefehlt, denn die hohen Töne des Rauchmelders hört ein Kind meist nicht. Vielmehr ist es darauf geeicht, Stimmen und Sprache zu erkennen und darauf zu reagieren.


Moderne Technik schützt vor Rauch und Feuer

Inzwischen gibt es das Smart Home und viele batteriebetriebene und vor allem drahtlose Systeme, die im Haus für mehr Sicherheit sorgen sollen. Es gibt auch moderne Technologien für verschiedene Experimente, bei denen ELV-Base für LoRaWAN genutzt werden kann. Auch hierbei handelt es sich um ein drahtloses System. Doch wer würde bei solchen Experimenten an einen Rauchmelder denken? Dieser wird üblicherweise an der Decke montiert und gibt einen schrillen Ton ab, wenn tatsächlich Rauch an den Sensor gelangt. Dennoch: Der aufdringliche Rauchmelder mit dem lauten Ton wird von Kindern im Schlaf meist überhört. Dem gegenüber steht die Notwendigkeit, möglichst schnell zu reagieren, damit sich ein Kind retten kann oder auf sich aufmerksam macht. An dieser Stelle wird eine weitere moderne Technologie eingesetzt: Der akustische Alarmdetektor sorgt dafür, dass ein Kind tatsächlich wach wird! Möglich wird das durch eine zuvor aufgenommene Sprachansage, die auf die üblichen Warntöne eines Rauchmelders reagiert. Vereinfacht gesagt: Der Rauchmelder gibt seinen Ton von sich, darauf reagiert der Alarmdetektor mit dem Auslösen der Sprachansage. Diese wiederum wird vom Kind tatsächlich wahrgenommen, es wird wach und kann entsprechend reagieren.

Eltern, die nun im Kinderzimmer Rauchmelder installieren, sind häufig der Meinung, dass diese im Notfall das Kind auf jeden Fall wach bekommen werden. (Foto: AdobeStock - 100377466 marcus_hofmann)

Eltern, die nun im Kinderzimmer Rauchmelder installieren, sind häufig der Meinung, dass diese im Notfall das Kind auf jeden Fall wach bekommen werden. (Foto: AdobeStock – 100377466 marcus_hofmann)

Die zugrunde liegende Studie der Universität Dundee

Die schottische Universität Dundee führte vor einigen Jahren eine Studie durch, die zu einem höchst interessanten Ergebnis kam. Getestet wurden dabei 34 Kinder, die zwischen zwei und 13 Jahre alt waren. Sie sollten durch einen Rauchmelder geweckt werden.

Von diesen 34 Kindern wachten 27 nicht auf! Dies waren vornehmlich Jungen, was allerdings seitens der Studienverantwortlichen nicht erklärbar ist. Die gleichen Kinder reagierten aber, als Sprachansagen gestartet wurden.

Verwendet wurden Rauchmelder, wie sie üblicherweise auch im Handel erhältlich sind. Sie weisen eine Frequenz von drei bis vier Kilohertz auf. Die Ohren der Kinder konnten diese Frequenz im Test gar nicht wahrnehmen, erst recht nicht im Schlaf. Doch genau dafür sind diese Sicherheitsgeräte eigentlich gedacht: Sie sollen im Schlaf dafür sorgen, dass gefährdete Personen aufwachen und richtig reagieren. Schließlich ist Rauch oder Feuer im wachen Zustand ohnehin leichter zu bemerken.

Die Studie war nun die Grundlage dafür, dass die Hersteller umgedacht haben und ein neues Rauchmeldesystem entwickelt haben. Heraus kam dabei ein System, bei dem die Rauchmelder mit 520 Hertz erschallen, danach soll eine Sprachansage für wache Kinder sorgen. Erste Tests waren erfolgreich, sodass die Produktion dieser Rauchmelder schon bald in Serie gehen konnte.

Natürlich wurden alle üblichen Vorschriften zu Rauchmeldern dennoch eingehalten, diese Systeme entsprechen der aktuell gültigen Norm und damit allen Sicherheitsanforderungen.


Erklärungsansätze für das Studienergebnis

Die Forscher der Universität gehen davon aus, dass die Evolution schuld daran ist, dass die Kinder einen modernen Rauchmelder und seinen schrillen Ton nicht wahrnehmen. Das kindliche Gehirn sei ihrer Meinung nach nicht in der Lage, einen solchen Ton einer Gefahr zuzuordnen, weil es sich um ein künstlich erzeugtes Geräusch handele. Es ist kein echter Gefahrenton, der beispielsweise durch ein Tier oder einen Menschen ausgelöst wird.

Die Forscher der Universität gehen davon aus, dass die Evolution schuld daran ist, dass die Kinder einen modernen Rauchmelder und seinen schrillen Ton nicht wahrnehmen. (Foto: AdobeStock - 598040692 TRAVELARIUM)

Die Forscher der Universität gehen davon aus, dass die Evolution schuld daran ist, dass die Kinder einen modernen Rauchmelder und seinen schrillen Ton nicht wahrnehmen. (Foto: AdobeStock – 598040692 TRAVELARIUM)

Kinder reagieren demnach nicht auf künstliche Geräusche, sondern nur auf natürliche Stimmen oder Töne. Vor allem für Kleinkinder ist die Stimme der Mutter das einzig Relevante, bei häufigem Kontakt zum Vater auch seine. Andere Stimmen werden weniger stark wahrgenommen, ihnen wird gar keine Bedeutung beigemessen.

Vor allem hohe künstliche Töne, wie sie eben auch bei einem Rauchmelder üblich sind, werden demnach gar nicht erst gehört.

Möglich ist noch, dass diese Töne zwar akustisch wahrgenommen, vom Gehirn aber für unwichtig erklärt werden. Dieses kann die Töne nicht einordnen und sortiert sie praktisch als irrelevant aus.

Wenn jedoch eine Sprachansage startet oder auch eine deutlich niedrigere Frequenz als die der Rauchmelder gewählt wird, liegt die Erfolgsquote beim Wecken der Kinder deutlich höher. Die Forscher gehen dabei von rund 90 Prozent aus.


Akustischer Alarmdetektor als Sicherheitsgerät mit Mehrwert für Familien

Entsprechend den Studien der Universität Dundee ist davon auszugehen, dass in einem Haushalt mit Kindern zwar die Eltern durch einen regulären Rauchmelder wach werden, die Kleinen jedoch nicht. Im Zuge der ständigen Weiterentwicklung des Sicherheitszubehörs in Gebäuden wurden schon länger verschiedene Arten von Rauchmeldern und Alarmdetektoren getestet.

So sind moderne Alarmdetektoren auch in der Tourismusbranche angekommen und arbeiten hier beispielsweise auch über optische Signale, damit Hörgeschädigte den Alarm wahrnehmen. Für Kinder musste eine andere Art von Alarmdetektor gefunden werden und genau das ist mit dem Modell mit Sprachansage gelungen.

Entsprechend den Studien der Universität Dundee ist davon auszugehen, dass in einem Haushalt mit Kindern zwar die Eltern durch einen regulären Rauchmelder wach werden, die Kleinen jedoch nicht. (Foto: AdobeStock - 69200403 Stockwerk-Fotodesign)

Entsprechend den Studien der Universität Dundee ist davon auszugehen, dass in einem Haushalt mit Kindern zwar die Eltern durch einen regulären Rauchmelder wach werden, die Kleinen jedoch nicht. (Foto: AdobeStock – 69200403 Stockwerk-Fotodesign)

 

Zusätzliche Sprachausgabe schützt Kinder und Jugendliche in der Nacht

Da die Tests der Universität mit Kindern bis 13 Jahre durchgeführt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass selbst Jugendliche noch nicht zuverlässig durch einen Rauchmelder wach werden.

Um nun Kinder und Jugendliche im Gefahrenfall zuverlässig warnen zu können und zum richtigen Verhalten zu bringen, ist eine Sprachausgabe zusätzlich zum Rauchmelder sinnvoll. Damit bekommt die ganze Familie ein Plus an Sicherheit, zumal über die Sprachansage gezielte Handlungsaufforderungen gemacht werden können.

Dies schützt die Kinder zusätzlich davor, sich einfach zu verstecken und damit erst recht in Schwierigkeiten zu geraten. Sie sollen vielmehr die Anweisungen der Eltern befolgen, was durch die Sprachansage erst möglich wird.

Der Alarmdetektor kann den vorhandenen Rauchmelder begrenzen, schränkt dessen Funktion aber nicht ein. Integriert ist hier ein Audioplayer, der nach dem Auslösen (hervorgerufen durch das akustische Signal des Rauchmelders) startet und die aufgesprochene Ansage abspielt. Diese wiederum ist auf einer Speicherkarte hinterlegt. Das Kind hört nun die vertraute Stimme von Mutter oder Vater und wird durch diese zuverlässiger wach.

Hier noch einmal die Eigenschaften eines Alarmdetektors mit Sprachansage im Überblick:

  • Reaktion auf akustisches Signal durch den Rauchmelder
  • Abspielen der hinterlegten Audiodatei
  • integrierte Speicherkarte (microSD-Karte)
  • fest angeschlossenes Netzteil
  • Reaktion auf verschiedene Warnsignale möglich
  • Design an Wohnumgebungen anpassbar

Natürlich handelt es sich auch bei einem Alarmdetektor mit Sprachansage um ein geprüftes Gerät, das gültigen Normen entspricht. Rauchwarnmelder, die in privaten Häusern und Wohnungen verwendet werden, müssen nach der DIN EN 14604 zertifiziert sein. Diese Norm gilt für Alarmdetektoren zwar nicht, namhafte Hersteller orientieren sich aber an den Rauchmeldern, die nach dieser Norm zugelassen sind.

Auf diese werden die eigenen Alarmdetektoren ausgerichtet, sodass sich ein zuverlässiges Warnsystem ergibt. Damit ist es möglich, dass die ganze Familie ruhig schlafen kann und die Gewissheit hat, dass selbst die Jüngsten mit größerer Wahrscheinlichkeit bei einem Alarm wach werden. Denn: Was nützt der beste Rauchmelder, wenn ihn die Kinder nicht hören?

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