Kfw + Photovoltaik: So gibt’s Geld vom Staat

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Was liegt näher, als die Sonne für die Wärmeerzeugung im Haus zu nutzen? Moderne Technik macht’s möglich, wobei es dazu noch eine staatliche Förderung gibt, da die KfW Photovoltaik unterstützt – und das mit verschiedenen Programmen.

KfW fördert Photovoltaik: die guten Gründe

Gut und schön: Die KfW fördert Photovoltaik für Gebäude. Nun klärt ein neues Portal über Solarenergie einmal darüber auf, welchen Nutzen man aus Solarenergie noch ziehen kann und wie Photovoltaik heute zu verstehen ist. Kurz gesagt: Es geht um mehr Unabhängigkeit von der normalen Energieversorgung sowie von den vorgegebenen Strompreisen. Gleichzeitig fördert jeder Hauseigentümer, der auf Photovoltaik setzt, die Energiewende.

Funktionsweise einer Photovoltaik-Anlage

Im Grunde ist ganz einfach erklärt, wie eine Photovoltaik-Anlage funktioniert: Die Energie der Sonne wird in Solarzellen gebündelt und hier in Strom umgewandelt. Der Wechselrichter sorgt dafür, dass der für die Nutzung im Haus nötige Wechselstrom erzeugt wird. Ein Stromspeicher ist wichtig, damit die Energie, die im Laufe des Tages gesammelt wurde, auch nachts zur Verfügung steht und der Hausbesitzer den selbst produzierten Strom auch dann nutzen kann, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Außerdem gibt es die Möglichkeit, überschüssigen Strom, der nicht selbst verbraucht werden kann, in das öffentliche Netz einzuspeisen. Letzten Endes profitieren damit alle von der Installation einer Photovoltaik-Anlage und nicht nur derjenige, der sie auf seinem Gebäude errichtet hat.

Sonderfälle bei der Nutzung der Photovoltaik

Doch wie immer gibt es auch einen Haken: Nicht immer kann die Photovoltaik Anlage installiert werden. Der Grund dafür kann das Dach des Gebäudes sein, das sich nicht zur Installation der Anlage eignet. Außerdem muss die Sonne wirklich auf die Anlage scheinen können, was nicht geht, wenn zum Beispiel große Bäume oder andere Gebäude Schatten darauf werfen.

Wichtig ist überdies, dass das Dach nach Süden ausgerichtet ist und einen Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad aufweist. Damit ist der Stromertrag sehr groß. Wer aber mit einem Ertrag auskommt, der gerade so den Eigenbedarf deckt, kann auch mit einem flach gewinkelten Dach, welches nach Osten oder Westen ausgerichtet ist, gut auskommen.

Und noch ein Punkt ist relevant, wobei dieser offensichtlich sein dürfte: Das Dach muss groß genug sein! Je mehr Fläche zur Verfügung steht, desto günstiger wird die gesamte Anlage pro Kilowattstunde selbst produzierten Stroms.

Tipp:
Die Einspeisevergütung für Photovoltaik, mit der immer geworben wurde, ist in den letzten Jahren massiv gesunken. Damit rechnet sich die Photovoltaik Anlage nicht mehr zur Produktion überschüssigen Stroms, sondern vor allem für die Eigennutzung. Der Strom, der selbst produziert wird, ist ungefähr halb so teuer wie der normalerweise durch das öffentliche Netz bezogene Strom. Damit kann die Refinanzierung der Anlage von vornherein grob kalkuliert werden. Wer bei der Installation einen Stromspeicher errichtet, kann überdies mehr sparen.

Strom aus Solar: Solarthermie sorgt für Wärme im Haus

Auch das Erzeugen von Wärme durch Solarthermie ist nicht kompliziert und basiert auf einem einfachen Prinzip. Es geht darum, dass Sonne Wasser erhitzen kann, was jeder aus der Praxis kennt. Ein See wird im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung rasch wärmer und genau dieser Regel. Dabei gilt: Je dunkler der Behälter ist, in dem sich das Wasser befindet, desto höher können die Temperaturen werden, die dort erreichbar sind.

Um die Energie aus der Sonne (solar) nutzen zu können, müssen auf dem Dach Vakuum- oder Flachröhren installiert werden. Hier ist eine Flüssigkeit enthalten, die in dem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Über Wärmetauscher wird die Solar Energie an das Trinkwasser abgegeben, welches nun zum Beispiel zum Duschen und Baden verwendet werden kann. Um sid Sonnenwärme noch besser auszunutzen, kann diese auch für die Unterstützung der Heizung verwendet werden.

Der Unterschied zwischen Photovoltaik und Solar besteht darin, dass über Photovoltaik Strom produziert wird, Solar hingegen erzeugt Wärme.

Die Vorteile der Anlage zur Solar Nutzung liegen in der Einsparung der Energie, die für die Erhitzung des Wassers benötigt wird. Langfristig fallen deutlich geringere Heizkosten an, außerdem werden fossile Brennstoffe eingespart. Wird ein Brennwertkessel zur Solar Anlage kombiniert, werden die Einsparmöglichkeiten maximiert. Tipp: Der Brennwertkessel muss zwingend vorhanden sein, damit eine Förderung der KfW überhaupt in Anspruch genommen werden kann.

Das erwärmte Wasser kann direkt in die Spül- oder Waschmaschine eingespeist werden, damit wird weniger Strom für die Erhitzung des Waschwassers benötigt. Gerade dafür wird aber in der Regel sehr viel Strom benötigt, sodass das Einsparpotenzial durch Solar an dieser Stelle sehr hoch ist.

Für die Entscheidung, ob die Solar Energie nur für die Erwärmung des Wassers oder auch für die Unterstützung der Heizung eines Gebäudes eingesetzt wird, sind mehrere Faktoren entscheidend. Zum einen geht es um die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen, denn danach richtet sich der Bedarf an Warmwasser. Auch die vorhandene Dachfläche ist entscheidend, des Weiteren der im Keller nutzbare Platz für einen mehr oder weniger großen Speicher.

Infografik "Energie in Deutschland". Immer mehr setzen sich erneuerbare Energien in Deutschland durch.

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KfW Photovoltaik: Förderprogramme für Immobilienbesitzer

Unter dem Schlagwort „KfW Photovoltaik“ finden sich mehrere Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau, wobei diese Programme für Immobilienbesitzer wirklich interessant sind. Es geht dabei um zinsgünstige Kredite und Zuschüsse, die nicht rückzahlungspflichtig sind. Mit der Beanspruchung dieser Maßnahmen ist es möglich, sowohl eine komplette Sanierung als auch einzelne Bauvorhaben zu realisieren.

  • Programm 151, 152 der KfW: Energieeffizient Sanieren – Kredit

    Der Kredit aus dem Programm ”Energieeffizient sanieren“ eignet sich für die komplette Sanierung einer Immobilie ebenso wie für die Durchführung einzelner Maßnahmen. Der Förderkredit kann bis zu einer Höhe von 120.000 Euro aufgenommen werden, wenn eine Sanierung zum KfW Effizienzhaus durchgeführt werden soll. Einzelmaßnahmen werden mit einem Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro gefördert. Dabei ist der Kredit aus dem Programm besonders zinsgünstig, angesetzt ist ein Sollzins von gerade einmal 0,75 Prozent.

    Sanierter Wohnraum kann ebenfalls mit diesem Kredit gekauft werden, es ist nicht zwingend nötig, dass der neue Eigentümer der Immobilie energetische Sanierungsmaßnahmen durchführen lässt.

    Wichtiger Vorteil:
    Es gibt einen Tilgungszuschuss von bis zu 48.000 Euro, sodass deutlich weniger Geld aus dem Kredit zurückgezahlt werden muss, als durch den Antragsteller beansprucht wurde. Wird das Vorhaben durch einen Energieexperten begleitet, sind sogar noch einmal 4.000 Euro extra drin.

    Tipp:
    Privatpersonen können alternativ auch den Zuschuss 430 wählen.

  • Programm 153

    Ähnlich wie dieses Programm ist Programm 153 der KfW gelagert, wobei hier ein maximaler Tilgungszuschuss von 30.000 Euro möglich ist. Außerdem ist bei Programm 153 keine Förderung von Einzelmaßnahmen möglich, dieses Programm ist nur für den Bau oder Kauf eines KfW-Effizienzhauses geeignet. Damit ist es als KfW Photovoltaik Förderung nicht geeignet.

  • Programm 430 der KfW: Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss

    Wer als Immobilienbesitzer eine komplette Sanierung plant oder einzelne Maßnahmen zur energetischen Sanierung durchführen lassen möchte, kann dafür den Investitionszuschuss 430 in Anspruch nehmen. Es handelt sich dabei um einen Zuschuss in Höhe von bis zu 48.000 Euro für eine Sanierung zum Effizienzhaus nach KfW Maßgaben oder um den Zuschuss für Einzelmaßnahmen in Höhe von bis zu 10.000 Euro.

    Gefördert werden damit nur private Eigentümer, an gewerbliche Immobilienbesitzer richtet sich das Programm ausdrücklich nicht.

    Wichtig:
    Der Bauantrag oder die Bauanzeige muss vor dem 1. Februar 2002 gestellt worden sein, außerdem muss ein Experte für Energieeffizienz in das Vorhaben eingebunden werden. Förderfähig sind Bauvorhaben an Ein- und Zweifamilienhäusern mit höchsten zwei Wohneinheiten, Ersterwerber eines sanierten Ein- oder Zweifamilienhauses sowie Wohnungseigentümer in einer Eigentümergemeinschaft.

  • Programm 431 der KfW: Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Baubegleitung

    Der Zuschuss zur Förderung der Baubegleitung richtet sich an Immobilieneigentümer, die für die Planung und Baubegleitung einen Experten für Energieeffizienz beauftragen. Der Zuschuss ist bis zu einer Höhe von 4.000 Euro möglich, höchstens werden 50 Prozent der Kosten für den Experten übernommen. Das Programm richtet sich an alle, die Wohnraum energetisch sanieren wollen oder die einen Neubau planen. Damit fördert die KfW Photovoltaik ebenso wie Solarthermie und bietet das Programm auch für diejenigen an, die Zertifikate für nachhaltiges Bauen erstellen möchten.

    Wichtig:
    Das Programm ist nur in Kombination mit einem anderen Förderprogramm der KfW nutzbar (151, 152, 153, 430).

Rund um KfW und die Photovoltaik-Förderung gibt es immer wieder viele Fragen. Die wichtigsten und häufigsten darunter beantworten wir hier. (Foto: shutterstock - Bildagentur Zoonar GmbH)

Rund um KfW und die Photovoltaik-Förderung gibt es immer wieder viele Fragen. Die wichtigsten und häufigsten darunter beantworten wir hier. (Foto: shutterstock – Bildagentur Zoonar GmbH)

Häufig gestellte Fragen: KfW Photovoltaik und Fördermöglichkeiten

  • Wie wird Solarenergie vom Staat gefördert?

    Die bekannteste Möglichkeit, wie Solarenergie vom Staat gefördert wird, ist die Einspeisevergütung. Sie wird durch das EEG festgelegt, so dass eine Photovoltaik Anlage, die vor August 2019 in Betrieb genommen wurde, ihrem Betreiber eine Vergütung von 10,48 Cent pro Kilowattstunde bringt. Diese Vergütung ist bis 2039 festgelegt. Wer jetzt eine Photovoltaik Anlage baut, bekommt nur noch eine Vergütung von 9,44 Cent pro Kilowattstunde. Das heißt, die Förderungen vom Staat werden weniger attraktiv.

  • Werden PV Anlagen gefördert?

    Ja, PV Anlagen werden gefördert, der Staat gewährt eine feste Vergütung, die bis zu einem bestimmten Jahr festgelegt wird. Anlagen, die vor August 2019 in Betrieb genommen wurden, wurde für die Einspeisung des Stroms mit 10,48 Cent je Kilowattstunde vergütet. Diese Vergütung sinkt jedoch, sodass die Förderung schon bald weniger interessant wird. Besser wird dann die Eigennutzung des produzierten Stroms sein.

  • Werden Stromspeicher gefördert?

    Ja, Stromspeicher werden gefördert. Die Bundesländer regeln die Förderung von Stromspeichern für Photovoltaik allerdings unterschiedlich. So wurde für Brandenburg eine Förderung der Stromspeicher durch das Ministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht, Anträge mussten an die Investitionsbank des Landes Brandenburg gestellt werden.

    Gefördert werden die Ausgaben bis zu einem Anteil von 30 Prozent der Nettoausgabe, die als zuwendungsfähig gelten. Maximal kann eine Förderung mit 3.000 Euro ermöglicht werden. Ist das Budget ausgeschöpft, ist keine weitere Berücksichtigung der Anträge auf Förderung mehr möglich.

  • Wie hoch ist die Einspeisevergütung 2020?

    Für 2020 wurde die Einspeisevergütung für Photovoltaik bereits gekürzt und beträgt nun nur noch 9,44 Cent pro Kilowattstunde.

  • Wann habe ich ein KfW 55 Haus?

    Sie haben ein KfW 55 Haus, wenn Sie die Anforderungen erfüllen, die in den Förderprogrammen 151 und 152 genannt werden und den Bauantrag für das Gebäude vor dem 1. Februar 2020 gestellt haben. Effiziente Wärmedämmung und regenerative Heizung sind zwei der Kriterien, die für ein KfW 55 Haus erfüllt sein müssen.

    Wichtig:
    Für die Umsetzung der Baumaßnahmen muss ein Energieberater hinzugezogen werden.

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