Knieschmerzen beim Treppensteigen: Vorsicht bei den ersten Anzeichen!

0

Knieschmerzen beim Treppensteigen: Sie sind nicht ungewöhnlich und können verschiedene Ursachen haben. Ein Sturz nach einem Schlaganfall, eine Überlastung, nicht mehr intakte Sehnen und Bänder und Arthrose kommen infrage.

Treppensteigen nach einem Schlaganfall: Risiken und was man dagegen tun kann

Knieschmerzen beim Treppensteigen treten auch nach einem Schlaganfall auf. Meist ist der durch den Schlaganfall verursachte Sturz der Grund für die Schmerzen im Knie. Hinzu kommt noch ein weiteres Problem: Viele Menschen leiden nach einem Schlaganfall unter einer Herzschwäche, die sich auch beim Treppensteigen zeigt. Schnell kommt es hier zu einer Überlastung.

Video: Ralf K., die Treppe rauf und runter nach dem Schlaganfall 2013

Die NYHA-Klassifikation

Ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Sauerstoff und Nährstoffe in jede Zelle des Körpers zu pumpen, spricht der Mediziner von einer Herzinsuffizienz, von einer Herzschwäche also.

Diese wird in vier Grade unterteilt:

  1. Es liegt eine diagnostizierte Herzerkrankung vor, der Betroffene hat keine subjektiven Beschwerden.
  2. Der Betroffene hat bei stärkerer Belastung Beschwerden (meist reichen schon zwei Etagen, die beim Treppensteigen überwunden werden müssen).
  3. Schon bei weniger als zwei Etagen Treppensteigen hat der Betroffene Beschwerden, es reicht eine leichte Belastung.
  4. Die Beschwerden liegen auch beim Liegen und in völliger Ruhe vor.

Diese Einteilung ist gängig, sie wird als NYHA-Klassifikation bezeichnet. Die Buchstaben stehen als Kürzel für „New York Heart Association“. Das Überwinden einer Treppe wird als Anhaltspunkt für die Einteilung in verschiedene Belastungsgrade genutzt.

Kommt es zu Schmerzen beim Treppensteigen, zu Schwächeanfällen oder gar Ohnmachten, ist der Kardiologe gefragt. Möglicherweise liegt eine Herzinsuffizienz vor. Koronare Herzerkrankungen oder Bluthochdruck sind die häufigsten Ursachen für eine Herzschwäche.

Knieschmerzen beim Treppensteigen treten auch nach einem Schlaganfall auf.  ( Foto: Shutterstock-cunaplus)

Knieschmerzen beim Treppensteigen treten auch nach einem Schlaganfall auf. ( Foto: Shutterstock-cunaplus)

Alltagstipps für das Treppensteigen nach Schlaganfall

Die folgenden Tipps sorgen dafür, dass das Treppensteigen nach einem Schlaganfall und auch bei Bewegungseinschränkungen aufgrund anderer Ursachen sicherer wird:

Treppen aufwärts und abwärts nehmen: Allgemeine Tipps

  • Betroffene sollten sich mit einem Stock abstützen, der möglichst in die gelähmte Hand genommen wird.
  • Der Nachstellschritt (immer erst ein Bein auf eine Stufe, danach das zweite Bein auf die gleiche Stufe) ist sicherer.
  • Erst bei genügender Sicherheit die Stufen abwechselnd nehmen.

Treppen abwärts steigen

  • Oberkörper zurücklehnen
  • Standbein beugen, wenn der andere Fuß abwärts geht
  • abwärts gehenden Fuß hoch anheben und mit den Zehen auf die Kante der nächsten Stufe zielen

Treppen aufwärts steigen

  • Oberkörper etwas nach vorn neigen
  • Hüfte und Knie des Beines, das aufwärts gehen soll, bewusst beugen
  • auch aufwärts gegebenenfalls Nachstellschritt nutzen

Video: Treppensteigen und Notfallsitz

Dauerhaft Abhilfe schaffen bei Knieschmerzen beim Treppensteigen: Smarte Tipps für ein angenehmeres Leben

Die Physiotherapie ist unverzichtbar, wenn es darum geht, auch nach einem Schlaganfall ein selbstbestimmtes Leben zu führen und möglichst rasch wieder beweglich zu werden. Bleiben Einschränkungen zurück, muss jedoch auch das Wohnumfeld entsprechend gestaltet werden. Das Stichwort „Barrierefreiheit“ ist spätestens jetzt relevant.

Die folgenden Aspekte, die auch für ältere Menschen sinnvoll sind, sollten nach einem Schlaganfall überdacht werden:

  • Einbau eines Treppenlifts
  • Einbau eines Aufzugs
  • Umzug in ein Haus mit Treppenlift oder Aufzug
  • Umzug in eine ebenerdige Wohnung oder in ein Haus im Bungalowstil
  • Ausbau der unteren Wohnräume und alleinige Nutzung dieser Zimmer
  • Verzicht auf Schwellen und Stufen im Haus
  • Verlagerung hoher Regale um das Steigen auf Leitern und Hocker zu vermeiden

Treten häufiger Knieschmerzen beim Treppensteigen auf, auch ohne dass ein Schlaganfall oder Sturz vorgelegen hat, sollte unbedingt der Orthopäde das Knie untersuchen. Eine Patelladysfunktion, eine Schleimbeutelentzündung oder eine Arthrose im Knie kann die Ursache sein. Um spätere Schäden zu vermeiden, sind eine frühzeitige Diagnose und Therapie sinnvoll.

Das Knie ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und es ist täglich großen Belastungen ausgesetzt. ( Foto: Shutterstock- _ThamKC)

Das Knie ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und es ist täglich großen Belastungen ausgesetzt. ( Foto: Shutterstock- _ThamKC)[/caption

Ursachen und Therapiemöglichkeiten der Knieschmerzen

Das Knie ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und es ist täglich großen Belastungen ausgesetzt. Dabei besteht es aus einem komplizierten Geflecht verschiedener Bänder, Sehnen, der Gelenkkapsel und der Kniescheibe. Entstehen hier Dysbalancen, Entzündungen oder kleinste Verletzungen, haben diese große Auswirkungen auf die Bewegungssicherheit und auf die Bewegungsfreiheit. Verschiedene Ursachen kommen für Knieschmerzen infrage.

Wie kommt es zu Knieschmerzen beim Treppensteigen?

Nicht nur das Herz ist von Schmerzen bei körperlicher Anstrengung betroffen, die Gelenke reagieren ebenfalls zuerst auf Belastung. So auch das Knie, das sich durch stechende oder reißende Beschwerden bemerkbar macht.

Häufig spielt eine Kniearthrose mit hinein, die unbemerkt beginnt und schon bald Probleme machen kann. Auch eine Instabilität der Kniescheibe kann Schmerzen im Knie verursachen. Gezerrte Bänder, die eigentlich Ober- und Unterschenkel mit dem Knie verbinden, bieten dem Gelenk keinen ausreichenden Halt mehr und führen zu Instabilitäten mit Schmerzen.

Schmerzen im Knie beim Treppensteigen aufwärts

Ein häufiger Grund für Schmerzen im Knie beim Treppensteigen aufwärts liegt in der bereits angesprochenen Kniegelenksarthrose. Das Gelenk verschleißt und die einzelnen Strukturen können ihre Funktion nur noch eingeschränkt ausüben. Auch ein Kreuzbandriss kann für Knieschmerzen beim Nutzen der Treppen verantwortlich sein. Das Kreuzband bietet dem Knie keine ausreichende Stabilität mehr und dieses reagiert mit Schmerzen auf die ungewohnte Belastungssituation.

Werden Treppen überwunden, muss das Knie aus der Beugung heraus gestreckt werden, was eine starke Belastung für den gesamten Bewegungsapparat darstellt. Schmerzen zeigen sich hier zuerst.

Schmerzen im Knie beim Treppensteigen abwärts

Ist das vordere Kreuzband angerissen oder gänzlich gerissen, kann das Knie nicht mehr stabil sein. Es zeigt sich als „Wackelknie“ im Test. Werden Treppen abwärts genommen, wird aber gerade dieses Kreuzband sehr stark belastet.

Der Mediziner spricht von einer ACL-Ruptur, wenn er ein gerissenes Kreuzband meint. Mögliche Ursachen sind aber auch eine Verschiebung der Kniescheibe, eine Arthrose im Knie, eine Schleimbeutelentzündung oder eine Fehlbildung der Kniescheibe bzw. eine Kniescheibendysplasie.

[caption id="attachment_17032" align="alignnone" width="799"]Im Jahre 2015 wurden Studienergebenisse veröffentlicht, nach denen Schmerzen im Knie, die sich beim Treppensteigen zeigen, auf eine Arthrose im Kniegelenk zurückzuführen sein könnten.  ( Foto: Shutterstock- New Africa _) Im Jahre 2015 wurden Studienergebenisse veröffentlicht, nach denen Schmerzen im Knie, die sich beim Treppensteigen zeigen, auf eine Arthrose im Kniegelenk zurückzuführen sein könnten. ( Foto: Shutterstock- New Africa _)

Risiko Knie-Arthrose

Im Jahre 2015 wurden Studienergebenisse veröffentlicht, nach denen Schmerzen im Knie, die sich beim Treppensteigen zeigen, auf eine Arthrose im Kniegelenk zurückzuführen sein könnten. Die Forscher der University of Leeds gingen bei ihrer Untersuchung der Frage nach, wann genau sich Schmerzen im Knie bemerkbar machen würden und welche Krankheiten dafür ausschlaggebend seien. Die Antwort auf ihre Frage war, dass sich Knieschmerzen beim Treppensteigen bemerkbar machen würden.

Schritt die Arthrose weiter fort, kam es zu Schmerzzuständen beim Laufen, dann beim Stehen, Liegen und Sitzen. Zuletzt schmerzten die Gelenke sogar nachts, wenn der Körper eigentlich keinerlei Belastung mehr erfuhr. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass das Überwinden von Treppen eine besonders große Belastung darstellt. Wird die Arthrose nicht behandelt, schreitet sie fort und verursacht letzten Endes sogar in Ruhe starke Schmerzen.

Bisher war nur wenig über die Anfänge der Kniearthrose bekannt, sie wurde meist erst dann diagnostiziert, wenn die Schmerzen bereits sehr stark geworden waren. Wenn jedoch bekannt ist, welche Bewegungen üblicherweise die ersten Schmerzen verursachen, kann auch gezielt dagegen vorgegangen werden. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um das Gelenk nicht stärker als ohnehin schon geschehen zu schädigen.

In vielen Fällen schmerzen die Knie beim Treppensteigen nur, weil sie aktuell überlastet sind. Vielleicht hat der Patient mit einer neuen Sportart begonnen oder das Training einfach übertrieben. ( Foto. Shutterstock-_Dmytro Zinkevych  )

In vielen Fällen schmerzen die Knie beim Treppensteigen nur, weil sie aktuell überlastet sind. Vielleicht hat der Patient mit einer neuen Sportart begonnen oder das Training einfach übertrieben. ( Foto. Shutterstock-_Dmytro Zinkevych )

Mögliche Therapieformen der Knieschmerzen beim Treppensteigen

In vielen Fällen schmerzen die Knie beim Treppensteigen nur, weil sie aktuell überlastet sind. Vielleicht hat der Patient mit einer neuen Sportart begonnen oder das Training einfach übertrieben. Ein wenig Ruhe hilft dann ausreichend. Das gilt übrigens auch bei einem Bänderriss, der nur mit Ruhe behandelt wird, sofern er unkompliziert ist.

Eine genaue Untersuchung ist für diese Therapie allerdings nötig, um eventuell drohende Komplikationen auszuschließen. Nach der Heilung beginnt die Physiotherapie, bei der das Kniegelenk langsam wieder gekräftigt wird. Auch die physikalische Therapie wird hier mit einbezogen, dazu können Orthesen und Bandagen unterstützend eingesetzt werden.

Sind Entzündungen die Ursache, kommen Ibuprofen oder Diclofenac zum Einsatz. Diese Antirheumatika nehmen den Schmerz und bekämpfen Entzündungen. Sie werden teilweise parallel zur Physiotherapie eingesetzt. Sie können jedoch kein Ersatz für Bewegung sein, denn in Zeiten längere Inaktivität wird das Knie schlechter durchblutet, es kann zu neuerlichen Instabilitäten kommen. Auch Schwellungen und Schmerzen sind die Folge.

Ohne Bewegung verschlechtern sich zum Beispiel Arthrosen. Die Übungen in der Physiotherapie sind so zusammengestellt, dass sie das Gelenk bestmöglich fordern, jedoch gleichzeitig die Muskulatur stärken, um im Alltag eine gewisse Entlastung für das geschädigte Gelenk zu erreichen. Durch eine begleitende Mobilisation werden Muskeln, Sehnen und Kapselgewebe passiv bewegt und wieder beweglicher gemacht.

Orthesen und Stützbandagen unterstützen das Knie und sind vor allem dann wichtig, wenn eher passive Bewegungen gefordert sind. Eine Orthese dient der kurzzeitigen Ruhigstellung des Gelenks und wird zum Beispiel bei Verletzungen der Kniescheibe oder bei Bänderrissen eingesetzt. Auch nach der Knieoperation kommt die Orthese zum Einsatz.

Wichtig ist die korrekte Passform, damit das Knie wirkliche Hilfe erfährt und nicht schlimmstenfalls noch zusätzlich Schaden nimmt. Stützbandagen hingegen stellen das Gelenk nicht ruhig, sie unterstützen es nur minimal. Sie besitzen eine anatomische Passform und besitzen auf der Kniescheibe meist ein Polster. Dieses Polster, das als Pelotte bezeichnet wird, übt einen gewissen Druck aus und soll dem Knie damit helfen, selbst wieder aktiver zu werden.

Noch ein Wort zu Medikamenten: Nicht steroidale Antirheumatika wie das genannte Ibuprofen besitzt eine gut schmerzlindernde Wirkung. Treten die Schmerzen im Knie allerdings häufiger auf oder verstärken sich, dürfen sie nicht mit den Medikamenten betäubt werden. Ein Arzt muss eine gesicherte Diagnose stellen und einen Behandlungsplan erstellen, um einen möglichen weiteren Schaden im Gelenk zu verhindern.

Immer wieder wird dazu geraten, Kortison direkt in das Gelenk zu spritzen, sollte eine Entzündung vorliegen. Es gibt derzeit jedoch noch keine Studie, die die Wirksamkeit des Kortisons bei Arthrose belegt. Auch das Spritzen von Hyaluronsäure und Eigenblut ist umstritten, die Wirkung konnte bislang nicht eindeutig belegt werden.

Knieoperationen sind das letzte Mittel, sie kommen jedoch deutlich weniger häufig zur Anwendung als gemeinhin befürchtet. Ein künstliches Gelenk ist allerdings eine Möglichkeit, um wieder schmerzfrei zu leben und die Funktion des Gelenks zu nutzen.

Lassen Sie eine Antwort hier