Gartenhaus winterfest machen: Mit diesen einfachen Schritten gut durch die kalte Jahreszeit kommen

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Das Gartenhaus wird in den meisten Fällen nur im Frühling und Sommer genutzt. In der kalten Jahreszeit dient es eher als Überwinterungsort für Pflanzen. Nun gilt es, das Häuschen frostsicher zu machen.

Gartenhaus winterfest machen: In einfachen Schritten zum frostsicheren Haus

Nicht nur diejenigen, die ihr Gartenhaus im Winter als Rückzugsort voll nutzen wollen, müssen schon im zeitigen Herbst daran denken, das Häuschen winterfest zu machen. Auch die Gartenbesitzer, die das Gartenhaus lediglich als Überwinterungsort für Kübelpflanzen verwenden wollen, sollten an die Frostsicherheit denken. Wer ein fertiges Gartenhaus kauft, geht dabei in den meisten Fällen nur von einer Nutzung im Sommer aus. Einfache Holzwände sehen dann gut aus, isolieren im Herbst und Winter aber nicht ausreichend. Die schöne Unterkunft an lauen Sommerabenden zeigt im Winter dann ihre Mängel. Doch das muss nicht sein, denn mit den wichtigsten Vorbereitungen und einer guten Planung ist das Gartenhaus schnell winterfit.


Schon beim Kauf auf die Wärmedämmung achten

Wer wie eben erwähnt bei der Anschaffung eines Gartenhauses nur darauf achtet, dass es hübsch aussieht und eine Abgrenzung zur Umwelt durch vier Wände darstellt, wird im Winter ein böses Erwachen erleben.

Es ist weitaus sinnvoller, schon beim Kauf an die kalte Jahreszeit zu denken und das passende Material zu wählen. Holz ist robust und widerstandsfähig und kann auch Kälte sowie Schnee trotzen. Besonders geeignet ist nordische Fichte, deren langsamer Wuchs in Skandinavien dafür sorgt, dass das Holz überaus hart und widerstandsfähig ist.

Doch damit allein ist es nicht getan, denn es kommt auch auf die Isolierung des Gartenhauses an. Die Wände müssen ebenso gut gedämmt sein wie Fenster und Türen. Auch wenn bei einem solchen Häuschen sicherlich weniger strenge Maßstäbe als bei einem Wohnhaus angesetzt werden, sollte das Gartenhaus dennoch gut gedämmt sein.

Mineral- oder Holzwolle ist dafür ideal, inzwischen werden auch Hanffasern gern zur Dämmung verwendet.

Die ausreichende Dämmung sorgt dafür, dass das Hüttchen auch im Winter genutzt werden kann und der Heizaufwand nicht ins Unermessliche steigt.

Schon vor dem ersten Frost, der nicht selten Anfang Oktober auftritt, sollte daher das Wasser im Gartenhaus abgestellt werden. (Foto: AdobeStock - 613013930  Isidro)

Schon vor dem ersten Frost, der nicht selten Anfang Oktober auftritt, sollte daher das Wasser im Gartenhaus abgestellt werden. (Foto: AdobeStock – 613013930 Isidro)


In wenigen Schritten zur Winterfestigkeit des Gartenhauses

Wer nicht nur den Garten und die Gartengeräte gut durch den Winter bringen möchte, sondern nach der kalten Jahreszeit keinen Wertverlust des Gartenhauses hinnehmen will, sollte der Winterfestigkeit die nötige Aufmerksamkeit schenken. Dabei sind es nur wenige Schritte, die dies ermöglichen:

  • Überprüfung auf Schäden

    Ob Schäden am Gartenhaus vorhanden sind, sollte natürlich das ganze Jahr über im Blick behalten werden. Liegen solche vor, sollten sie direkt behoben werden. Vor dem Winter sind Beschädigungen aber noch einmal weitaus schlimmer, denn durch Spalten oder Risse kann Feuchtigkeit eindringen.

    Diese kann dort gefrieren und für große Schäden sorgen. Doch auch ohne Frostgefahr sind derartige Risse schädlich, da sie das Material des Gartenhauses verrotten lassen. Auch Schimmel kann sich breitmachen, wenn Feuchtigkeit durch die Wände dringt.

    Sichtbare Beschädigungen sollten daher sofort behoben werden. Aufgepasst bei Lasuren: Ist die Oberfläche nicht mehr ausreichend versiegelt, kann ebenfalls Feuchtigkeit eindringen. Derartige Mängel sind meist nicht direkt erkennbar, werden jedoch sichtbar, wenn es geregnet hat. Das Wasser, das an einer Stelle eindringen konnte, hinterlässt einen dunklen Schatten rund um die Schadensstelle.

  • Wasser abstellen

    Wasserleitungen können im Winter einfrieren und durch den Eisdruck zerstört werden. Schon vor dem ersten Frost, der nicht selten Anfang Oktober auftritt, sollte daher das Wasser im Gartenhaus abgestellt werden. Restwasser aus der Leitung sollte ablaufen können. Die Wasserhähne bleiben danach aufgedreht. Das Abstellen des Wassers entfällt nur, wenn das Gartenhaus wie ein normales Wohnhaus genutzt wird und selbst sowie die Leitungen entsprechend isoliert wurden.

  • Bei Bedarf heizen

    Normalerweise wird ein Gartenhaus im Winter nicht beheizt. Allerdings kann es bei großer Kälte nötig werden, den Raum ein wenig zu erwärmen, wenn Pflanzen dort zum Überwintern stehen.

    Zum Beheizen kann ein Elektroheizkörper genutzt werden, auch ein Heizlüfter ist hilfreich.

    Die Wärme wird allerdings nicht gespeichert und verbleibt nur zeitweise im Raum. Bei schlechter Isolierung der Außenhülle bleibt daher schon allein aus umwelttechnischen und finanziellen Gründen die Frage, ob das Gartenhäuschen überhaupt zum Lagern frostempfindlicher Pflanzen und Materialien geeignet ist.

  • Regelmäßig lüften

    Um Schimmel keine Chance zu geben, ist das regelmäßige Lüften unabdingbar. Das gilt auch im Winter! Ein gelegentliches Stoßlüften mit anschließendem Heizen beugt Schimmel vor und sorgt dafür, dass sich keine Feuchtigkeit an den Wänden und Möbeln niederschlägt.

  • Schnee entfernen

    Befindet sich das Gartenhaus in einer Region, in der sehr viel Schnee fällt, sollte daran gedacht werden, diesen vom Dach zu entfernen. Durch eine zu hohe Schneelast ist schon so manches Gartenhaus eingestürzt. Besitzer sollten es daher von dicken Schneeschichten befreien.


Gartenhaus mit einer Dämmung versehen

Wer ein neues Gartenhaus planen möchte, sollte gleich von Anfang an daran denken, dass eine passende Dämmung wichtig ist.

Im Idealfall befindet sich diese innen und wird direkt mit angebracht, ehe das Haus eingerichtet wird. Damit wird die nutzbare Fläche zwar etwas kleiner, doch diese Verringerung ist nur minimal.

Gedämmt wird am einfachsten mithilfe von Dämmwolle (Stein- und Mineralwolle), mit Hartschaumplatten oder über eine Schüttdämmung.

Welche Variante im Einzelfall genutzt wird, sollte nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung sowie dem jeweils damit in Verbindung stehenden Aufwand erwägt werden.

Fenster und Türen werden am besten mithilfe von Fensterabdichtungen zum Kleben isoliert. (Foto: AdobeStock - 582571370 Marianna)

Fenster und Türen werden am besten mithilfe von Fensterabdichtungen zum Kleben isoliert. (Foto: AdobeStock – 582571370 Marianna)

Der Aufbau der Dämmung für das Gartenhaus

Auch wenn das Gartenhaus kein Wohnhaus ist, so stellt es doch einen wertvollen Rückzugsort im Sommer und teilweise auch im Winter dar. Kein Wunder, dass viele Gartenhausbesitzer dieses Gebäude auf einen ähnlichen Standard wie das Wohnhaus bringen wollen.

Damit geht eine hochwertige Dämmung einher, die wie folgt aufgebaut ist:

  • Die Außenwand stellt die Außenhülle dar.
  • Auf die Außenwand folgt ein Spalt, der für die Luftzirkulation wichtig ist und Schimmel vorbeugt.
  • Nun kommt das Dämmmaterial (Mineralwolle oder Hartschaumplatten).
  • Als Dampfsperre wird eine Folie angebracht.
  • Die Innenverkleidung erfolgt über Holzleisten mit Nut und Feder oder mit Gipskartonplatten, die resistent gegen Feuchtigkeit sind.

Fenster und Türen werden am besten mithilfe von Fensterabdichtungen zum Kleben isoliert. Eine doppelte Fensterverglasung hingegen ist sehr teuer und für ein Gartenhaus in der Regel nicht angebracht. Anders sieht es bei Gartenhäusern aus, die auch als Wohnraum genutzt werden. Wer ein solches Häuschen errichtet und dieses beispielsweise als Gästehaus verwenden möchte, sollte auf einen möglichst hohen Standard achten. Wichtig: Je mehr Wohnhauscharakter ein Gartenhaus hat, umso höher können die Auflagen sein. Es ist möglich, dass eine Baugenehmigung eingeholt werden muss und bestimmte Auflagen einzuhalten sind.


Auch an Dach und Boden denken

Meist liegt das Hauptaugenmerk auf der Dämmung der Wände. Doch auch Dach und Boden sollten isoliert sein, um der Kälte zu trotzen. Das Dach dämmt sich dabei besonders einfach, denn die vorhandenen Dachsparren können problemlos zur Befestigung des Dämmmaterials genutzt werden.

Während Decke und Wände auch nachträglich gedämmt werden können, sollte die Bodendämmung schon beim Aufbau des Gartenhauses erfolgen. Dies erscheint auch vor dem Hintergrund logisch, dass der Boden selbst im Sommer kühl sein kann, was den Aufenthalt im Gartenhaus wenig angenehm werden lässt. Die Vorgehensweise ist einfach: Zuerst wird das Holzfundament gelegt, danach werden die Zwischenräume mit dem Dämmgranulat aufgefüllt. Es ist wasserabweisend und dazu geeignet, Feuchtigkeit von den Dämmplatten fernzuhalten. Damit das Granulat nicht an den Rändern austreten kann, empfiehlt sich die Anbringung separater Abdeckplatten.

Nach Einbringen des Granulats können die Dämmplatten verlegt werden, anschließend muss eine Folie als Dampfsperre aufgebracht werden. Auf diese Folie wiederum kommt der Fußboden, der das Gartenhaus zum behaglichen Wohnraum werden lässt. Nun ist das Gartenhaus nicht nur gemütlicher, sondern auch winterfest!

Während Decke und Wände auch nachträglich gedämmt werden können, sollte die Bodendämmung schon beim Aufbau des Gartenhauses erfolgen. (Foto: AdobeStock - 616009882 Kien)

Während Decke und Wände auch nachträglich gedämmt werden können, sollte die Bodendämmung schon beim Aufbau des Gartenhauses erfolgen. (Foto: AdobeStock – 616009882 Kien)

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